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Grußwort von Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele

bei der ökumenischen Vesper am 30. Oktober 2007 in der Augustinerkirche in Würzburg

Bei dem ersten offiziellen Deutschlandbesuch des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios hatte ich die Ehre, ihn in München offiziell zu begrüßen. Bei dieser Gelegenheit erinnerte ich ihn an unsere Zusammenarbeit in dem Ständigen Rat der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung. Speziell sprach ich von der Konferenz im Holy Cross College in Boston. Auf dem nach amerikanischer Art gestalteten Campus hatte die Regie uns beide in einem Haus untergebracht. Der damalige Metropolit wohnte im Erdgeschoss, da er regen Publikumsverkehr hatte; ich hatte mein Quartier im Stock darüber. Auch heute noch sehe ich darin ein Zeichen der Verbundenheit unserer Schwesterkirchen: Wir leben unter dem einen Dach der einen Kirche Jesu Christi, wenn auch in verschiedenen Stockwerken.

In diesem Sinn möchte ich Ihre Priestertagung namens der Diözese Würzburg aufs Herzlichste begrüßen. Sie tagen in einer Stadt, die seit langem gute Kontakte mit den orthodoxen Schwesterkirchen pflegt. Beispiele dafür sind das Ostkirchliche Institut der Augustiner, der Lehrstuhl für Ostkirchengeschichte und ökumenische Theologie an unserer Universität und die Zentrale der Catholica Unio, die sich seit Jahrzehnten bemüht, die orthodoxe Welt katholischen Christen nahe zu bringen. Fühlen Sie sich also wie zuhause.

Lassen Sie mich doch noch darauf hinweisen, dass die griechisch-orthodoxen Gemeinden in Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt Mitglieder der örtlichen Arbeitsgemeinschaften christlicher Kirchen sind. Auf deutscher Ebene ist die griechisch-orthodoxe Metropolie zusammen mit der römisch-katholischen Kirche Mitglied in der AcK. Seit 1974 habe ich immer wieder mit dem Metropoliten Augoustinos kooperieren können. Im Vorstand wie in den Vollversammlungen durfte ich immer wieder erfahren, wie viel uns miteinander verbindet.

Seit 1981 kommen wir zweimal im Jahr in der Gemeinsamen Kommission der griechisch-orthodoxen Metropolie und der Deutschen Bischofskonferenz zusammen. Wiederholt ist das auch hier in Würzburg geschehen. Dabei ging es immer wieder um aktuelle Fragen und Aufgaben. Darüber hinaus haben wir miteinander versucht, unseren Gemeinden und ihren Seelsorgern zu helfen. Insbesondere lag uns daran, einander deutlich zu machen, wie wir jeweils die Sakramente feiern. Wir wollten so deutlich machen, was uns trotz unterschiedlicher Gestaltungen im Glauben verbindet. Eine weitere Aufgabe sahen wir darin, die Gemeinschaft der Heiligen in den Blick zu rücken. Viele Heilige verehren wir gemeinsam. Weitere Heilige des Ostens und des Westens können uns helfen, uns wechselseitig besser zu verstehen. Wie die Heiligen die beste Bibelübersetzung darstellen, so sind sie die besten Brückenbauer zwischen uns. Sie repräsentieren wie niemand sonst, die eine multinationale Kirche.

Mögen sie Ihnen auch in diesen Tagen zur Seite stehen. Möge der Dreieine Gott Ihre Beratungen, Ihre Begegnungen und Ihre Feiern segnen und sie für alle unsere Gläubigen fruchtbar machen.