Hausgottesdienst am
3. Adventssonntag im Jahreskreis A
14. Dezember 2025
„Vergewisserung“
Die drei Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:
Lied:Gl 223, 1-3: Wir sagen euch an...
Kreuzzeichen
Gedanken zur Hinführung:
Schon sind wir am 3. Adventssonntag angekommen. Nur noch zehn Tage trennen uns vom Heiligen Abend, der Feier der Heiligen Nacht. Die Zeitspanne bis zum Hl. Abend wird immer kleiner. Den 3. Adventssonntag nennen wir auch „Gaudete - Freuet euch!“. Immer mehr Vorfreude auf das Geheimnis der Menschwerdung Christi mitten in unserer Welt und Zeit soll uns erfüllen. Wir dürfen uns vergewissern, dass Gott es ernst meint mit seinem Heilsplan für uns Menschen.
Gebet:
Herr, unser Gott,
Du hast allen Menschen und Völkern der Erde
Dein Erbarmen und Deinen Frieden zugesagt.
Lass uns voll Freude das Fest der Geburt Christi erwarten
und das Geheimnis seiner Menschwerdung feiern,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen (Peter Köster: Gebete zur Feier der Eucharistie)
Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 35,1-6b.10):
Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.
Lied:Gl 221, 1+3+4: Kündet allen in der Not…
Halleluja:Gl 175, 3 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 11, 2-11)
Johannes hörte im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
oder: In leichter Sprache
Johannes sagte den Menschen: Freut euch. Jesus kommt zu euch. Jesus kommt von Gott. Aber der König steckte Johannes ins Gefängnis. Im Gefängnis wurde Johannes traurig. Johannes dachte: Jesus kommt von Gott. Warum freuen sich die Leute nicht, wenn Jesus kommt? Warum wirft der König mich ins Gefängnis? Oder kommt Jesus doch nicht von Gott? Johannes sagte zu seinen Freunden: Ihr sollt zu Jesus gehen. Ihr sollt Jesus fragen: Kommst du wirklich von Gott? Oder müssen wir auf einen anderen warten? Die Freunde von Johannes gingen zu Jesus. Die Freunde fragten Jesus: Kommst du wirklich von Gott? Oder müssen wir auf einen anderen warten?
Jesus sagte: Erzählt Johannes alles, was ihr bei mir seht: Blinde Menschen können wieder sehen. Gelähmte Menschen können wieder gehen. Kranke Menschen werden wieder gesund. Gehörlose Menschen können wieder hören. Tote Menschen leben wieder. Freut euch darüber. Wundert euch nicht.
Die Freunde gingen zu Johannes und erzählten alles. Jesus sagte zu den anderen Leuten: Johannes ist ein sehr guter Mensch. Johannes hat alles richtig erzählt. Gott hat Johannes sehr lieb. © evangelium-in-leichter-sprache.de
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
„Vergewisserung“ - dieses Wort ist mir vor einigen Wochen bei der Betrachtung des heutigen Evangeliums eingefallen. „Vergewisserung“ - im Internet finden sich zur Beschreibung dieses Begriffs die Erklärungen: sich überzeugen, etwas noch einmal überprüfen, um sicher zu sein, dass es richtig ist bzw. kontrollieren, ob etwas tatsächlich - so wie gedacht - der Fall ist.
Wenn ich aus dem Haus gehe, vergewissere ich mich, dass ich alle Lichter und den Herd ausgeschaltet habe. Ich vergewissere mich, dass ich alle nötigen Schlüssel einstecken habe. Wenn ich eine Reise antrete, vergewissere ich mich, dass ich alle notwendigen Ausweispapiere und Reiseunterlagen dabei habe. Und auch in einer Beziehung braucht es ab und an einer Vergewisserung. Sehe ich den anderen noch mit den richtigen Augen und er bzw. sie mich? Liegen wir noch auf einer Wellenlänge oder laufen wir Gefahr, dass wir uns auseinander leben?
Um eine doppelte Vergewisserung geht es im heutigen Evangelium: Es kam letzte Woche - in der Predigt zum 2. Adventssonntag - auch schon einmal zur Sprache: Johannes der Täufer ist zutiefst verunsichert. Seine Erwartungen und Vorstellungen über den verheißenen Messias laufen ins Leere. Jesus - auf den Johannes die Menschen hingewiesen hat - verhält sich so ganz anders als er - Johannes - den Menschen angekündigt hat. Er ist nicht nur körperlich im Gefängnis. Er ist auch gefangen in seinen ent-täuschten Erwartungen. Er sucht Vergewisserung. Er braucht endlich Gewissheit. Und dieses Suchen, diese Sehnsucht nach Gewissheit gipfelt in der Frage seiner beiden Jünger an Jesus:
Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?
Und Jesus: ER antwortet nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ oder „Vielleicht“.
Vielmehr reiht er ein Zitat des Propheten Jesaja über den verheißenen Messias ans andere. Jesus will Johannes nicht einfach überreden, dass ER der Verheißene ist. Er will ihn überzeugen mit den Zeugnissen der Heiligen Schrift.
Nun liegt es an Johannes selbst, ob er den Verheißungen und damit an den Verheißenen glaubt.
Und dann folgt die zweite Vergewisserung, die sich nunmehr an alle Umstehenden wendet, die diesen Dialog mitverfolgt haben. Es geht Jesus darum, dass die Menschen auch seinen Vorläufer, seinen Wegbereiter im richtigen Licht sehen und sich kein falsches Bild von ihm machen. Zwei Mal die Frage: Was habt ihr sehen wollen? Einmal die Frage: Wozu seid ihr hinausgegangen? Jesus zeichnet ein Bild von Johannes als großer Gestalt des Advents. Kein Diplomat, ganz und gar kein Leisetreter, keine Vorzeigefigur. Einer, der Klartext redet.
Brauche ich, brauchen wir auch wieder so eine Vergewisserung in unserem Glauben? Manchmal laufen wir Gefahr, oberflächlich zu bleiben oder vieles an unserem Glauben für selbstverständlich zu nehmen. Vielleicht stimmt auch etwas an meinem Jesusbild, meinem Christusbild, meinem Gottesbild oder Menschenbild nicht mehr und bedarf einer Überprüfung oder Neujustierung. Noch bleiben uns
einige Tage Zeit bis Weihnachten, um uns selber neu zu vergewissern, wer der für uns ist, der in der Heiligen Nacht für uns Mensch werden will.
Für Familien mit Kindern:
Wenn Krieg und Gewalt, Terroranschläge und Hass ein Land beherrschen, dann gleicht es einer Wüste, in der kein Leben möglich ist. Jesaja macht den Menschen Mut. Es wird nicht immer so bleiben. Gott wird den Menschen Frieden und Hoffnung schenken. (Aus: dkv - Mein Sonntagsblatt - 2016)
< Danach die Geschichte von den „vier Kerzen am Adventskranz“ vorlesen!>
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man die Kerzen reden hörte.
Die erste Kerze seufzte: „Ich heiße Frieden. Ich möchte für die Menschen leuchten. Aber mein Licht hat keine Kraft mehr. Die Menschen halten keinen Frieden. Es scheint, als wollten sie mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch.
Die zweite Kerze flackerte auf und sagte: „Ich heiße Glauben. Ich möchte für die Menschen leuchten. Aber es ist, als ob ich überflüssig geworden wäre. Die Menschen fragen nicht mehr nach mir. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze erlosch.
Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich möchte für die Menschen leuchten. Aber auch meine Kraft schwindet dahin. Die Menschen stellen mich auf die Seite. Sie sehen nur sich selbst, nicht die anderen. Für die Liebe haben sie immer weniger Zeit und Platz. So muss mein Licht ersticken.“ Und mit einem letzten Aufflackern erlosch auch das dritte Licht.
Da kam ein Kind in den Raum. Es sah die Kerzen und erschrak: „Aber warum brennt ihr denn nicht mehr? Ihr solltet doch leuchten!“ Das Kind wurde sehr traurig.
Da tanzte der Lichtschein der vierten Kerze, und sie sprach: „Hab keine Angst und sei nicht traurig. Mein Licht brennt noch für die Menschen. Solange ich brenne, können wir auch die anderen drei Kerzen wieder anzünden. Denn ich heiße Hoffnung.“ Da nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen wieder an.
(Nach Elsbeth Bihler - Kommt und seht 1991 - in: Willi Hoffsümmer Kurzgeschichten 5 - S. 12)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir freuen uns über dein Kommen in unsere Welt und unser Leben. Unser Leben und unser Glaube brauchen aber auch immer wieder die Vergewisserung, dass Du wirklich der „Gott-mit-uns“ bist. So bitten wir:
➢ Für alle, die im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft stehen und anderen helfen sollen, sich ihres Glaubens immer wieder neu zu vergewissern.
➢ Für alle, die durch einen Schicksalsschlag des innerste Pünktchen ihres Lebens verloren haben und neu einen Sinn für ihr Leben suchen.
➢ Für alle, die die Hoffnung auf eine gute Zukunft für sich und diese Welt verloren haben und für alle, die versuchen, eben diese Hoffnung wach zu halten.
➢ Für alle, die uns mit der Hoffnung auf das neue Leben in den Tod vorausgegangen sind und alle, die um sie trauern.
Herr, unser Gott! Du weißt um uns. Du kennst unsere Freude und Hoffnung, unsere Trauer und Angst. Unser ganzes Leben liegt in Deiner Hand. Dir vertrauen wir alles an. Bleibe mit uns auf dem Weg. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht - heute und alle Tage und in Ewigkeit. Amen
Vater unser: Herr Jesus, du bist der Grund unserer Freude und unserer Hoffnung. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser..
Lied:Gl 218, 1+5: Macht hoch die Tür...
Gebet:
Wir danke dir, Gott, unserem Vater.
Dein Sohn Jesus Christus hat zu uns gesprochen
mit seinem froh machenden Wort.
Hilf uns zu Hause, in der Schule, in der Arbeit
oder wo immer wir sind,
Freude auszustrahlen.
Lass uns Licht sein für andere,
damit sie durch uns ein wenig Freude erleben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen (Nach: Stefan Anzinger/ Marcus Lautenbacher: Zwei mal zehn Familiengottesdienste - S. 22)
Segen
Gott gebe dir Geduld
für die kleinen Schritte auf deinem Weg.
Gott schenke dir langen Atem durchzuhalten,
wenn es langsamer vorangeht als du es dir wünschst.
Gott segne dich mit dem Vertrauen,
dass jeder Weg, jedes Tempo
dich ans Ziel bringt…
zum Leben in Fülle.
So segne uns und alle, die uns nahe sind,
der allmächtige und barmherzige Gott
- der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 749, 1+2: Seht, neuer Morgen...
