Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die heiligen Öle für alle Pfarreien, Kuratien und Filialen im Bistum Würzburg am Montagabend, 17. März, im Dom zu Würzburg geweiht: das Katechumenenöl für die Salbung vor der Taufe, das Chrisamöl für Taufe, Firmung, Bischofs- und Priesterweihe sowie für die Weihe von Kirchen und Altären, das Krankenöl für die Krankensalbung. Die heiligen Öle werden in den kommenden Tagen feierlich in die Gotteshäuser der Diözese gebracht.
Die nur einmal im Jahr stattfindende Chrisammesse feierte Bischof Hofmann zusammen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Helmut Bauer, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und elf Dekanen. Sie fand im Rahmen des Oasentags für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten statt. Rund 300 Seelsorger feierten die Heilige Messe mit und bekundeten vor dem Bischof erneut ihre Bereitschaft zum priesterlichen und diakonischen Dienst.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Hofmann daran, dass alle Getauften teilhaben am allgemeinen König- und Priestertum Jesu Christi. In die engere Nachfolge habe Christus Priester und Diakone berufen. Diese sollten nur von Jesus Christus her und auf ihn hin denken und handeln, mahnte der Bischof. „Als Priester handeln wir in der Person Christi. Wir dürfen ihm Stimme und Hand leihen. Er ist der eigentlich Handelnde – auch durch uns.“ Als Aufgaben der Priester nannte der Bischof, den Armen oder Gott Suchenden die Frohe Botschaft zu bringen, den in der Ausweglosigkeit ihres Lebens Gefangenen die Entlassung zu ermöglichen, den an ihre selbstsüchtigen Wünsche und Triebe Gefesselten die Befreiung zu verkünden und die Trauernden zu trösten. Weiter solle der Priester Freude und Hoffnung, statt Verzweiflung bringen.
Dieser Anspruch mag den Priestern als Zumutung vorkommen, sagte der Bischof weiter. „Was Gott uns zumutet, setzt die Berufung und Stärkung durch ihn voraus und fordert unsere Ganzhingabe ein. Wir könnten dies nicht wagen, würden wir nicht ganz auf Gottes Wirken in und durch uns bauen.“ Trotz Berufung, Weihe und Sendung blieben die Priester schwache, sündige Menschen. Das würden sie selbst zuerst schmerzlich erfahren. Aber zugleich öffne sich auch gerade darin das Wunder Gottes. „Trotz unserer oft gravierenden Mängel bricht sein heilendes Wirken durch, erreicht es Menschen, wo wir es nicht für möglich halten, befreit und verändert es ihr ganzes Leben“, betonte der Bischof.
Nach der Predigt brachten zwölf Diakone Chrisamöl, Katechumenenöl und Öl für die Krankensalbung zum Altar, wo die einzelnen Öle beim Hochgebet und am Schluss der Feier geweiht wurden. Grundstoff der drei heiligen Öle ist Olivenöl, das mit wohlriechenden Duftstoffen versehen wird. Für das Bistum Würzburg werden pro Jahr insgesamt 50 Kilogramm benötigt. Die Salbung mit Öl ist ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade, die der Gesalbte empfängt. Im Alten Testament gilt sie als Zeichen der Anerkennung durch Gott und Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben.
Die Frauenschola „Vox anima“ gestaltete die Chrisammesse mit der Choralmesse „De angelis“. Domorganist Professor Stefan Schmidt begleitete sie auf der Domorgel. Vor der Chrisammesse sprach Benediktinerpater Dr. Fidelis Ruppert, langjähriger Abt von Münsterschwarzach, beim Oasentag für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten in der Seminarkirche Sankt Michael zum Thema „Mit der Eucharistie leben – inmitten unseres Alltags“.
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