Nun, in den biblischen Geschichten um die Geburt des Christuskindes sind sie zahlreich vertreten: Der Engel, der Maria die Geburt Jesu verkündet; der Engel, der Josef im Traum erscheint, um ihm klar zu machen, dass er seine schwangere Verlobte nicht verlassen soll; der Engel, der die Weisen aus dem Morgenland warnt und nicht zu vergessen die ganze Schar der Engel, die den Hirten in der Nacht die frohe Botschaft bringt: Euch ist heute der Heiland geboren.

Es braucht offensichtlich diese himmlischen Wesen, um Menschen den Weg zu zeigen, ihnen die Augen zu öffnen oder als Schutzbegleiter.

In der Bibel sind es immer Männer, die oft erst im Nachhinein als Engel erkannt werden. Ihre Botschaft ist es, die Menschen verändert.

Anders sieht es Rudolf Otto Wiemer, wenn er in seinem Gedicht schreibt: „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel. Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein, oft sind sie alt und hässlich und klein, die Engel. Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand, die Engel. Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand, oder er wohnt neben dir, Wand an Wand, der Engel. Dem Hungernden hat er das Brot gebracht, der Engel. Dem Kranken hat er das Bett gemacht und er hört, wenn du ihn rufst in der Nacht, der Engel… “.

Auch wir Menschen können anderen zum Engel werden, wenn wir zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort sind. Wenn wir uns liebevoll und selbstlos um einander kümmern. So gesehen kann auch der Bischof Nikolaus, dessen heutigen Todestag wir zum Anlass nehmen, uns mit kleinen Geschenken zu überraschen, als ein helfender Engel gesehen werden, da Nikolaus zu Lebzeiten vielen Menschen Gutes getan hat. Vielleicht werden auch Sie heute für jemandem zum Engel, denn, Sie wissen schon: „Menschen sind Engel mit nur einem Flügel, um fliegen zu können, müssen wir uns umarmen.“

Andrea Marquardt, evangelische Religionspädagogin in Aschaffenburg