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HIV und AIDS bleiben Thema

Würzburg 1.12.2017. Seit 1987 gibt es die AIDS-Beratung der Caritas in Unterfranken. Am Welt-AIDS-Tag beging sie ihr 30-jähriges Bestehen mit einem ökumenischen Gottesdienst und Festakt.

Interviews und Zeitungsberichte, Plakate an den Straßen und nicht zuletzt eine übergroße rotleuchtende Schleife auf dem Würzburger Festungsberg: Der Welt-AIDS-Tag, 1988 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, ist auch in Würzburg nicht zu übersehen.

Ist AIDS Geschichte?

Ein Jahr zuvor, 1987, öffnete die AIDS-Beratung Unterfranken ihre Türen. Seitdem ist viel passiert. Männer und Frauen sind der Seuche, wie die bis dahin unbekannte Krankheit in den 1980er Jahren bezeichnet wurde, zum Opfer gefallen. Sie infizierten sich und starben. Heute sei eine rechtzeitige Diagnose wie eine Lebensversicherung, meinte Spezialist Prof. Dr. Hartwig Klinker, denn mit neuen Medikamenten sei die Infektion gut in den Griff zu bekommen. Über die medizinischen Entwicklungen und die neuen Herausforderungen sprachen Experten und Betroffene am Mittwochabend, 29. November, in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG). Unter dem Titel „Ist AIDS Geschichte“, luden das Aktionsbündnis „Würzburg zeigt Schleife“ und der Ethik-AK der KHG ein. Mit Lesungen aus den Lebensgeschichten Betroffener wurde auch derer gedacht, die an den Folgen von AIDS sterben mussten.

Kerzen und Schleife

Mit einem ökumenischen Gottesdienst und Empfang im Würzburger Caritashaus wurde daran erinnert, dass Menschen, die sich mit HIV infiziert haben, Solidarität brauchen. Heute könnten Betroffene, dank moderner Medikamente, ein weithin normales Leben führen, berichtete Michael Koch, Leiter der Caritas AIDS-Beratung. „Die Menschen leiden unter sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung.“ Auch nach 30 Jahren intensiver Aufklärungsarbeit herrsche in der Bevölkerung oft eine diffuse Angst vor Ansteckung. Für die Verstorbenen wurden vor dem Altar der Franziskanerkirche Kerzen entzündet, für die Lebenden die rote Schleife als Zeichen der Solidarität auf dem Festungsberg angebracht.

Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes, und Pastorin Susanne Wildfeuer unterstrichen gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Beratungsstelle in Geschichten, Gebeten und Impulsen, dass es Brücken brauche zwischen den Menschen. Bieber erinnerte zudem an den Bayerischen Verfassungstag, der ebenfalls am 1. Dezember begangen werde und stellte die Frage: „Sind wir bei guter Verfassung?“ Gott sei Dank habe sich viel getan in den 30 Jahren, die es die AIDS-Beratungsstelle der Caritas gebe. Besonderen Dank sprach Bieber Alfred Spall aus, der mit seinem Engagement als Leiter der AIDS-Beratungsstelle weit über Würzburg hinaus gewirkt habe.

Eine Spende ging an ein AIDS-Projekt im Partnerbistum Mwanza in Tansania.

Beim anschließenden Empfang im Caritashaus begrüßte Domkapitular Bieber Bundes- und Landtagsabgeordnet, Land- und Stadträte und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Für die Stadt Würzburg dankte Alexander Kolbow, auch im Namen von Oberbürgermeister Christian Schuchardt, für den langjährigen Einsatz der Caritas. „Erst als mir vor vielen Jahren ein Freund aus der Jugendarbeit über seine Infektion mit dem HI-Virus berichtete, bekam das Thema AIDS für mich ein Gesicht“, erzählte Kolbow. Kolbow würdigte die gute Präventions- und Aufklärungsarbeit. Nach wie vor seien HIV und AIDS Realität in Unterfranken, sodass es die Arbeit der Beratungsstelle nach wie vor dringend brauche. „Heute gratuliere ich der Caritas im Namen der Stadt zum Weg, auf den sie sich vor 30 Jahren begeben hat.“

Michael Koch eröffnete das Büfett, das reichhaltig und liebevoll vom Erthal Sozialwerk hergerichtet worden war, und wünschte allen Anwesenden ein angenehmes geselliges Beisammensein bei guten Gesprächen.

Vielfältiger Dank

Einrichtungsleiter Michael Koch dankte der Kirchenband „Sound So“ aus Gerbrunn für die musikalische Gestaltung des ökumenischen Gottesdienstes und dem Duo Mr. Clarino für die niveauvolle Untermalung des Empfangs im Caritashaus. Dank sprach er ebenso den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus, die zum Gelingen des Tages maßgeblich beigetragen hätten. „Mein Dank“, sagte Koch, „gilt auch den Franziskanern, die uns ihre Kirche zur Verfügung gestellt haben. Ein guter Ort für einen solchen Gottesdienst.“ Dank gelte auch Domkapitular Clemens Bieber und Pfarrerin Susanne Wildfeuer für die gemeinsame Feier des Gottesdienstes.