Rom/Würzburg (POW) Sie vertreten mehr als eine Million Ordensfrauen in 85 Ländern der Erde. Ihre Versammlung ist bunt. Mutig und kraftvoll bringen sie ihre Stimme in der Weltkirche ein. „Unsere Leidenschaft für Jesus Christus, für die Menschheit und die Schöpfung drängt uns, Weberinnen der Hoffnung und des Lebens zu werden.“ Das haben 850 Ordensfrauen erklärt, die sich zur Vollversammlung der Internationalen Union der Generaloberinnen (UISG) im Mai in Rom versammelten. Unter ihnen die beiden Generaloberinnen Schwester Veridiana Dürr (Oberzeller Franziskanerinnen) und Schwester Rita-Maria Käß (Ritaschwestern).
Alle drei Jahre kommen die Vertreterinnen der apostolisch tätigen Gemeinschaften in Rom zusammen, um nach Wegen zu suchen, den Herausforderungen der heutigen Zeit als Frauen des geweihten Lebens zu begegnen. In diesem Jahr haben sie fünf Fäden aufgegriffen, mit denen sie ein Netz für ein Mehr an Leben weben wollen: Es geht um die Würde der Frau und ihren Platz in Kirche und Gesellschaft, Heimat und Menschlichkeit für Migranten, die Heiligkeit und den Schutz der Erde, die Zusammenarbeit mit den Laien und den Dialog mit den Weltreligionen.
Sie sind „berufen, eine neue Spiritualität zu weben, die Hoffnung und Leben für die ganze Menschheit hervorbringt“. Davon ist auch die Oberzeller Generaloberin Schwester Veridiana Dürr überzeugt. Gemeinsam mit Schwester Rita-Maria Käß, Generaloberin der Ritaschwestern, war sie aus Würzburg zu dem Internationalen Treffen nach Rom gereist. Die Leiterinnen der Ordensgemeinschaften sehen sich als Mit-Schöpferinnen, die durch respektvolle Beziehungen, durch Dialog, Integration, Vertrauen, geteilte Verantwortung und aufeinander Angewiesensein Leben und Hoffnung wecken. „Das wachsende Bewusstsein unserer engen Verbundenheit mit der gesamten Schöpfung fordert uns heraus zu einer neuen Vision und einem neuen Verständnis vom Ordensleben heute“, heißt es in der Abschlusserklärung.
Bei der Audienz stellte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache die mystische und prophetische Sendung der Ordensfrauen als „Weberinnen Gottes“ heraus. Ihr lebendiges Zeugnis für das Reich Gottes sei „immer alt und immer neu“. In radikaler Treue zum Evangelium nehme ihr Dienst an der Kirche mutig Gestalt an. Die Ordensfrauen beschritten heute neue Wege. Aus der mystischen Verbundenheit mit Jesus Christus erwachse ihre prophetische Sendung. Und der Prophet, sagte der Papst, „bemüht sich vor allem, Zeuge der Liebe Gottes zu sein, indem er versucht, diese Liebe mitten in den Gegebenheiten der Welt zu leben, auch wenn seine Anwesenheit manchmal ‚unbequem’ sein kann, weil er alternative Werte anbietet und verkörpert.“
(2407/0874; E-Mail voraus)
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