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„Ich liebe Franken nach wie vor“

Der aus Großwenkheim stammende Bischof em. Dr. Anton Schlembach feiert mit großer Festgemeinde in Speyer sein silbernes Bischofsjubiläum

Speyer/Würzburg/Großwenkheim (is/POW) Mit einer großen Festgemeinde hat der aus Großwenkheim stammende emeritierte Speyerer Bischof Dr. Anton Schlembach am Sonntag, 19. Oktober, sein silbernes Bischofsjubiläum gefeiert – drei Tage nach dem eigentlichen Jahrestag der Bischofsweihe, die am 16. Oktober 1983 stattgefunden hatte. Zu den Gratulanten zählten unter anderen Ministerpräsident Kurt Beck, der Speyerer Oberbürgermeister Werner Schineller und eine große Abordnung aus Großwenkheim, der Heimatgemeinde des Bischofs. Das Bistum Würzburg war mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und Domdekan i. R. Prälat Heribert Brander vertreten.

Beim Festgottesdienst im Speyerer Dom gab der Jubilar in seiner Predigt einen sehr persönlichen Rückblick auf seine Amtszeit, die am 10. Februar 2007 endete. So verschwieg er auch nicht die anfänglichen Befürchtungen und Ängste, die sich aber als unbegründet erwiesen hätten: „Bereits bei meiner Bischofsweihe und Amtseinführung durfte ich erfahren: Du bist im Bistum Speyer angenommen und gut aufgehoben. So blieb es.“ Zwar habe es auch Probleme und Enttäuschungen gegeben. „Aber die Freude am bischöflichen Dienst war immer stärker“, versicherte Schlembach. Das Bistum Speyer sei ihm zur Lebensaufgabe und zu seiner Leidenschaft geworden. Es bleibe auch weiterhin seine große Liebe.

Die wichtigste Aufgabe der Kirche und eines Bischofs sei, auf Jesus Christus zu schauen und die Menschen zu ihm zu führen, betonte Schlembach weiter. Jesus lehre das wahre Menschsein und sei der nie versiegende Vorschuss an Leben, auch über den Tod hinaus. „Papstbesuch, diözesane Lourdeswallfahrt, Seligsprechung, Firmungen, Altarweihen, Pastoralplan, Sparmaßnahmen – bei allen großen und kleinen Ereignissen meiner Amtszeit sollte es letztlich allein um ihn gehen: Jesus Christus. In ihm allein ist Heil.“ Als emeritierter Diözesanbischof habe er zwar keine Diözese mehr. „Aber ich habe die Kirche; ihr habe ich auf andere Weise, aber nicht weniger als vorher zu dienen.“

Nach dem Gottesdienst, den der Domchor und das Domorchester mit Werken Mozarts und Bruckners gestalteten, setzte sich die Feier im Domgarten mit Pfälzer Wein und Brezeln fort. Mit Blick auf das herrliche Wetter hatte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann für seinen Vorgänger ein Kompliment parat: „Jeder bekommt das Wetter, das er verdient: Bei Dir strahlt die Sonne vom Himmel, als ich eingeführt wurde, hat es gestürmt.“ Wiesemann dankte Schlembach stellvertretend für das ganze Bistum für seinen „langen, treuen und aufopferungsvollen Dienst an unserer Diözese Speyer“. Vielleicht sei der Jubilar für viele Menschen ein nicht immer einfacher Gesprächspartner gewesen – „eben ein Mensch mit Ecken und Kanten“. Aber wer Profil habe und deutlich Position beziehe, dem werde widersprochen. Hier habe sich Schlembach in guter, auch biblischer Gesellschaft befunden.

Ministerpräsident Kurt Beck würdigte das gute Zusammenwirken von Kirche und Staat in den 24 Amtsjahren Schlembachs. Dabei hob er dessen Engagement für die schwachen, alten und sterbenden Menschen hervor. Besonders dankbar sei er dafür, dass durch den Einsatz des Bischofs der Hospizgedanke im Land Fuß gefasst habe. Mit launigen Worten ging Oberbürgermeister Schineller auf die Entscheidung des gebürtigen Franken ein, seinen Ruhestand in Speyer zu verbringen, womit er das Bonmot bestätigt sah: „Hast Du Franken gern, liebe es von fern!“ Dies aber ließ der Jubilar nicht unwidersprochen stehen: „Ich liebe Franken nach wie vor, von nah und fern“, bekräftigte er. Unterstützt wurde er dabei vom heftigen Applaus des Jugendblasorchesters Großwenkheim, das dennoch nicht nur die Frankenhymne intonierte, sondern auch die vier Strophen des Pfälzer Liedes anstimmte.

(4308/1260; E-Mail voraus)

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