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Im Heute Gottes Spuren suchen

Geburtstag des seligen Charles de Foucauld jährt sich zum 150. Mal – Vesper mit Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand

Würzburg (POW) Mit einer feierlichen Vesper unter dem Motto „Das Unmögliche tun – Bruder Karl in unserer Zeit“ begeht die Priestergemeinschaft Jesus Caritas am Sonntag, 21. September, um 18 Uhr in der Würzburger Pfarrkirche Stift Haug den 150. Geburtstag des Seligen Charles de Foucauld. Papst Benedikt XVI. sprach ihn 2005 selig. Zelebrant der Vesper ist Bernd Langer, Deutschlandverantwortlicher der Priestergemeinschaft Jesus Caritas. Die Festpredigt hält Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand. Die Bruderschaften der Priestergemeinschaft Jesus Caritas entstanden in Deutschland ab 1958. Sie wollen wie Charles de Foucauld Gott mitten in der Welt entdecken und brüderliche Nähe mit den Menschen teilen.

Charles de Foucauld wird 1858 in Straßburg geboren. Nach dem Tod seiner Eltern im Jahr 1864 wächst er bei seinen Großeltern auf. Als Jugendlicher entfernt er sich immer mehr von seinem Glauben und lebt „wie man eben lebt, wenn der letzte Funke des Glaubens erloschen ist“. Das Erbe seiner Eltern erlaubt ihm ein recht freizügiges Leben. „Mit 17 Jahren war in mir nichts als Egoismus, Eitelkeit, Gottlosigkeit und der Drang zum Bösen. Ich war wie besessen“, schreibt Foucauld später zurückblickend. 1876 tritt er in den Militärdienst ein, von dem er nach sechs Jahren Abschied nimmt, weil die militärische Disziplin sich mit seinem Lebensstil nicht vereinbaren lässt. Die Erkundungsreise durch Marokko von 1883 bis 1884 berührt Foucauld. Er schreibt: „Der Islam hat in mir eine große Erschütterung bewirkt. Angesichts dieses Glaubens und von Menschen, die in ständiger Gegenwart Gottes leben, ahnte ich, dass es etwas Größeres und Wahreres geben musste jenseits der Geschäftigkeit der Welt“. Mehrfach schriftlich belegt ist das Gebet, das ihn in der Zeit seiner Suche begleitete: „Mein Gott, wenn es dich gibt, lass mich dich erkennen!“

Durch seine Cousine Marie de Bondy wird er in Paris mit Abbé Huvelin bekannt gemacht. Im Oktober 1886 sucht er ihn in der Kirche Saint Augustin auf. Er möchte von Abbé Huvelin in der christlichen Religion unterwiesen werden. Statt eines Unterrichts fordert der Abbé ihn auf, zu beichten. Dieser Augenblick wird für Charles der entscheidende Wendepunkt seines Lebens. Er beschließt, Trappist zu werden und lebt von 1890 bis 1897 als Mönch in den Klöstern Nôtre Dame des Neiges in der Ardèche und in Akbès in Syrien. Das Leben als Trappist ist ihm aber nicht arm genug. So verlässt er am Vorabend seiner Ewigen Gelübde im Jahr 1897 den Orden. Er geht nach Nazaret, um dort als Hausdiener im Kloster der Klarissen zu leben. Drei Jahre lang führt er in der Verborgenheit ein Leben des Gebetes und der einfachen Arbeit, das Leben, wie es Jesus geführt hat.

Nach seiner Priesterweihe 1901 geht er ins algerische Béni Abbès. Dort errichtet er eine Einsiedelei in der Erwartung, bald Gefährten zu bekommen. Getrieben von dem Ruf zu den Ärmsten der Armen zu gehen und bei ihnen zu leben, entscheidet er sich 1905, zu den Tuareg in den Hoggar überzusiedeln. Schließlich richtet er sich in Tamanrasset ein. 1910 baut er auf dem Assekrem eine neue Einsiedelei. Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt kehrt er aber nur noch zweimal dorthin zurück. In dieser Zeit widmet er sich besonders der Tuareg-Sprache und erstellt ein Wörterbuch.

Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs erreichen mit der Ausbreitung von Gewalt und Unsicherheit auch den Hoggar. Am Abend des 1. Dezember 1916 wird Charles de Foucauld, der sich inzwischen „Kleiner Bruder Karl von Jesus“ nennt, von einer Bande bewaffneter Männer überfallen, die bei ihm Waffen und Wertsachen suchen. Ohne Widerstand lässt er sich festnehmen und berauben. Ein junger Mann, der ihn bewachen soll, hört das Herannahen von anderen Truppen, verliert die Nerven und erschießt Bruder Karl. Der Wunsch des Charles de Foucauld, eine Vereinigung von Laien, Priestern und Ordensleuten zu gründen, die Menschen jedes Standes zum Evangelium führt, erfüllt sich zu seinen Lebzeiten nicht mehr, auch wenn er regen Briefkontakt mit 49 weit verstreuten Interessenten hält.

1933 ziehen fünf französische Priester in die Sahara und beginnen dort nach der 1899 von Charles de Foucauld in Nazaret ausgearbeiteten Regel mönchisch zu leben. 1936 bricht Magdaleine Hutin nach Algerien auf, um nach dem Ideal von Bruder Karl Liebe zu Jesus und gelebtes Evangelium zu verwirklichen. Sie tritt als Novizin den Weißen Schwestern bei und nennt sich Kleine Schwester Magdaleine von Jesus. Ihr erstes Gelübde am 8. September 1939 gilt als Geburtsstunde der Gemeinschaft der Kleinen Schwestern Jesu. 1952 entsteht eine Gemeinschaft von Frauen, die in Armut,

 

Ehelosigkeit und Gehorsam leben und sich Fraternität Jesus Caritas nennt. Seit 1998 ist sie kirchenrechtlich als Säkularinstitut anerkannt. Aus der Fraternität geht die Frauengemeinschaft Charles de Fouauld hervor, die seit 1998 den Status einer Gemeinschaft von Gläubigen hat.

Vor allem in Frankreich stoßen die Kleine Brüder und Kleinen Schwestern Jesu auf große Resonanz. Am 1. September 1955 gründen im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes Priester, die aus der Spiritualität von Charles de Foucauld leben wollen, die Unio sacerdotalis, die heute Priestergemeinschaft Jesus Caritas heißt und zu der im Bistum Würzburg 18, deutschlandweit rund 450 und weltweit 3600 Priester gehören. Der Laienvereinigung Gemeinschaft Charles de Foucauld, in Deutschland ab 1965 vertreten, gehören weltweit 6000 Personen an, in Deutschland etwa 130.

Nähere Informationen im Internet unter www.charlesdefoucauld.de.

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