Würzburg/Moshi (POW) Mit 5000 Euro unterstützt die „Aktion Restcent“ unterfränkischer Caritaseinrichtungen die Produktion von Infusionslösungen in Tansania. Das afrikanische Projekt wird seit 25 Jahren durch das Missionsärztliche Institut in Würzburg betreut. Infusionen sind lebenswichtig bei der Bekämpfung von Cholera-Epidemien, im Umfeld vieler Operationen oder der Behandlung schwerer Malaria. Tansania als eines der ärmsten Länder Afrikas ist wirtschaftlich nicht in der Lage, die benötigten Mengen an Infusionen zu importieren.
Mit Unterstützung des Missionsärztlichen Instituts werden in 50 kirchlichen Krankenhäusern – verteilt über das ganze Land – Infusionslösungen hergestellt. Dafür müssen die nötigen Apparaturen und das Rohmaterial beschafft und vor allem das Personal ausgebildet und ständig geschult werden. Diese Aufgabe erfüllen einheimische Pharmazeuten der Saint Luke Foundation in Moshi. Über eine Million Flaschen mit Infusionslösungen können so jedes Jahr in den kirchlichen Häusern produziert werden. Geleitet wird das Projekt von dem Tropenmediziner Dr. Bernd Köhler, der viele Jahre als Oberarzt an der Missionsärztlichen Klink arbeitete und inzwischen mit seiner Frau, ebenfalls einer Tropenmedizinerin, in Moshi lebt.
Auslöser für die Caritasspende war die dramatische wirtschaftliche Situation vieler tansanischer Krankenhäuser. „Wegen anhaltender Dürre und Ernteausfällen in den letzten Monaten konnten immer mehr Patienten den Eigenanteil bei Behandlungen nicht mehr zahlen. Für mehrere Krankenhäuser ist die finanzielle Situation sehr kritisch geworden. Der tansanische Staat hat kein Geld“, sagte Karl-Heinz
Hein-Rothenbücher, Geschäftsführer des Missionsärztlichen Instituts. Ohne Spenden aus dem Ausland könnten die Krankenhäuser keine Glasflaschen und die nötigen Verschlüsse für Infusionslösungen mehr beziehen.
An der „Aktion Restcent“ beteiligen sich über 1400 Mitarbeiter unterfränkischer Caritaseinrichtungen. Sie treten dafür bei ihren monatlichen Lohnzahlungen die Centbeträge hinter dem Komma ab. Viele Hunderte Beschäftigte geben darüber hinaus auch einen weiteren Euro. Die Kleinspenden machen in der Summe viel aus. 16.000 Euro kamen so im vergangenen Jahr zustande. Auch viele Beschäftigte der Missionsärztlichen Klinik und des Missionsärztlichen Instituts, die dem Caritasverband als korporative Mitglieder angeschlossen sind, machen bei der Aktion mit.
(1107/0413; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet