Rom/Würzburg (POW) „Das kann man nicht beschreiben. Das musst Du selbst erlebt haben!“ Firoseh Karlein (15), Susanne Seufert (13) und Regina Pfeffermann (15) aus Nordheim/Rhön sind begeistert von der guten Stimmung und der Atmosphäre beim ersten gemeinsamen Gottesdienst mit über 40.000 Jugendlichen aus 18 Ländern am Dienstagabend, 1. August, am Petersplatz. Die Internationale Romwallfahrt der Ministranten hat am Vorabend der Papstaudienz einen ihrer Höhepunkte erreicht.
Wiens Kardinal Christoph Schönborn ist Hauptzelebrant bei der Messfeier an diesem Abend. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ist bei den rund 20 Bischöfen, die ihm am Altar zur Seite stehen. Der Kardinal ruft den Jugendlichen zu, auch in schwierigen Zeiten zur Kirche zu stehen. „Die Kirche ist eine lebendige Gemeinschaft. Der Heilige Geist gibt ihr Leben. Er ist die Seele der Kirche“, sagt der Wiener Kardinal, bezugnehmend zum Motto der Wallfahrt, „Der Geist macht lebendig“. Die Ministranten unterbrechen die Predigt immer wieder, klatschen und schwenken die Flaggen ihrer Herkunftsländer.
Die Jugendlichen warnt der Kardinal vor einem Egotrip. Dieser komme nicht vom Heiligen Geist. Vielmehr sollten die Ministranten ihre Fähigkeit Christus und der Kirche zur Verfügung stellen und den anderen Menschen mit ihren Talenten dienen. „Der Heilige Geist steht Euch bei, wenn Ihr mutlos seid und wegen Eures Glaubens kritisiert werdet. Er gibt Euch die Geduld, liebevoll zu bleiben, wenn Ihr wegen Eurer religiösen Überzeugung verspottet werdet.“
Religiöse Feierstimmung, vermischt mit WM-Atmosphäre und Partylaune – so lässt sich dieser Abend am Petersplatz wohl beschreiben. Zur Einstimmung auf den Gottesdienst singen die 40.000 Ministranten Neue Geistliche Lieder, während der Eucharistiefeier schwenken sie die Hände, klatschen und jubeln, am Ende kommt bereits Stimmung für den nächsten Tag auf: „Benedetto, Benedetto“ hallt es kurz nach dem Segen des Wiener Kardinals über den Petersplatz. Auf dem Weg zu den Bussen in der Via della Conciliazione erklingt schließlich „54, 74, 90, ...“ und „Deutschland, Deutschland“. Dass über 34.000 Jugendliche bei dieser Wallfahrt allein aus dem Land des jüngsten WM-Gastgebers und WM-Dritten kommen, wird überdeutlich.
Bleibt denn da noch etwas von der Predigt hängen? Firoseh, Susanne und Regina müssen kurz nachdenken, als sie am Ende der Heiligen Messe danach gefragt werden. „Die Kirche ist nicht ausgestorben. Sie lebt!“ Das haben die Nordheimer Mädels von den Gedanken des Kardinals behalten. Und sie selber zeigen an diesem Dienstagabend, wie jung und lebendig diese Kirche ist.
bs (POW)
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