Schweinfurt (POW) Das katholische Stadtdekanat Schweinfurt hat eine Segnung der Abteilung Baumbestattung im Deutschfeldfriedhof in Schweinfurt und eine Förderung der Baumbestattung im Bewusstsein der Bevölkerung abgelehnt. „Eine kirchliche Segnung der neuen Bestattungsart Baumbestattung würde in der Öffentlichkeit als Absegnung und Befürwortung der Friedwald- und Ruheforst-Idee verstanden“, schreibt Stadtdekan Stefan Mai an Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser.
Auch wenn das Schweinfurter Baumbestattungsmodell nicht eine konsequente Durchführung der Friedwald-Idee darstelle, sähen die katholischen Seelsorger in dieser Bestattungsform eine Förderung der Anonymisierung im Umgang mit dem Tod und den Verstorbenen und ein mögliches Abgleiten in eine naturreligiöse und esoterische Weltvorstellung. Hierauf wiesen bereits die fehlenden Namenstafeln der Verstorbenen und der bunte Mixcocktail von Bändern, Perlen und Herzchen an den Bäumen hin. Durch das hügelig, sanft gestaltete Areal am Deutschfeldfriedhof werde der heutige Mensch dazu verführt, der Härte des Todes, an die der Grabstein mit dem Namen des Toten erinnere, noch mehr aus dem Weg zu gehen und sich vor der Auseinandersetzung mit Tod und Sterben zu drücken.
Kriterium für eine kirchliche Urnenbestattung im Baumbestattungsareal sei die Möglichkeit einer christlichen Todesdeutung mit Nennung des Namens des Verstorbenen in der Trauerfeier, schreibt Dekan Mai. Die Stellungnahme des Dekans wird von der Seelsorgekonferenz des Dekanats mitgetragen.
bs (POW)
(2507/0891; E-Mail voraus)