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„Kirche als Ort des Dialogs“

Festgottesdienst mit Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, anlässlich 40 Jahre „Theologie im Fernkurs“ in Würzburg

Würzburg (POW) Gerade in schwierigen Zeiten sei es wichtig, dass die Menschen die Kirche als Ort der Beziehung und des Dialogs wahrnähmen. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, in seiner Festpredigt zur Feier des 40. Jubiläums von „Theologie im Fernkurs“ am Sonntagvormittag, 25. April, im Kiliansdom in Würzburg betont. „Unser Christsein in dann glaubwürdig, wenn Menschen dort, wo sie Kirche erleben, spüren: Kirche lebt von Kommunikation, Kirche sucht die Begegnung und das offene Gespräch.“ Die Bildungseinrichtung „Theologie im Fernkurs“ wurde am 15. Mai 1970 von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen und hat ihren Sitz bei der Katholischen Akademie Domschule in Würzburg. 52.000 Kurseinschreibungen gab es in den 40 Jahren.

Mit Blick auf das biblische Bild vom guten Hirten und den Schafen betonte Erzbischof Zollitsch, dass es dabei nicht um Macht und um das Verständnis von Schafen gehe, die nichts zu sagen hätten und sich willenlos führen lassen müssten. Entscheidend und tragend sei die Vertrautheit von Hirte und Herde. Jesus zeige als guter Hirte, dass die Gläubigen für Gott keine willenlosen Schafe seien. „Gott achtet unsere Freiheit. Er will, dass wir uns bewusst und frei für ihn und Jesus Christus entscheiden.“ Zur bewussten Entscheidung gehöre das Bedenken; zum Glauben, der in der Tiefe wurzele, gehöre die Reflexion. Deshalb seien Religionsunterricht, Katechese und theologische Erwachsenenbildung so wichtig.

Deutlich machte Erzbischof Zollitsch, dass die theologische Reflexion nicht etwas für wenige Auserwählte sei. 40 Jahre „Theologie im Fernkurs“ zeigten unmissverständlich: „Das Bedenken des Glaubens ist nicht nur Sache von Professoren, Studenten und Menschen, die sich auf einen kirchlichen Beruf vorbereiten. Theologie im Fernkurs will alle ansprechen, die mehr vom Glauben wissen wollen, die sich tiefer auf ihn einlassen wollen – ganz gleich welchen Schulabschluss sie haben.“ Mit dem Fernkurs sei die Theologie aus gewohnten Bahnen herausgetreten und auf neue Weise in Kontakt zu den Menschen getreten. In der Theologie gehe es nicht um lebensferne Gedankenspiele, sondern um das Leben jedes Menschen im Licht des Evangeliums.

Die Menschen, die die Ausbildung bei „Theologie im Fernkurs“ absolvierten – Ehrenamtliche in den Gemeinden, Ständige Diakone, Gemeindereferentinnen, Religionslehrer und Pfarrhelfer –, bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz als Geschenk für die Kirche in Deutschland. „Sie zeigen die Vielfalt der Gaben und Charismen, durch die Gott in seiner Kirche wirkt. Sie sind der Reichtum der Kirche.“ Anlässlich des Weltgebetstags um geistliche Berufe bat der Erzbischof zugleich, nicht nachzulassen, um Priester- und Ordensberufe zu beten, „auch wenn wir in diesen Monaten schmerzlich spüren, dass unter den Dienern Gottes auch schwache Menschen und Sünder sind und so manche daran irre werden“. Priester- und Ordensberufe seien prägend für die katholische Kirche und hätten eine zentrale Bedeutung in der reichen Vielfalt der Dienste. „Sie machen durch ihren Dienst und ihre Lebensform deutlich, dass das wirkliche Leben von Gott kommt und Gott eine Realität ist, die den Menschen ganz erfüllen und tragen kann.“

Den Festgottesdienst feierte Erzbischof Zollitsch zusammen mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Domkapitular Dr. Helmut Gabel und Priestern aus anderen deutschen Diözesen. Bischof Hofmann sprach in seiner Begrüßung von den „dunklen Wolken, die derzeit über Kirche und Gesellschaft liegen“. Wichtig sei es, die innere Reinigung der Kirche zu vollziehen, damit ein Aufbruch in die Zukunft möglich werde. Zahlreiche Festgäste aus den 27 deutschen Diözesen hatten bereits am Vortag zum Auftakt des Jubiläums an einer Begegnung mit Bischof Hofmann im Museum am Dom und einer Pontifikalvesper im Neumünster teilgenommen. Am Samstagabend gab es einen „Heiter-festlichen Abend“ im Sankt Burkardus-Haus. Ein Festakt rundete am Sonntagmittag das Jubiläum ab. Festredner war Erzbischof Zollitsch.

(1710/0573; E-Mail voraus)

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