Würzburg (POW) Einen „Rettungsschirm für Beschäftigte“ fordert die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Würzburg. Um auf das Anliegen aufmerksam zu machen, lud der Verband am Donnerstag, 9. Juli, dem Kiliani-Tag der Handwerker und Arbeitnehmer, Passanten auf dem Domvorplatz dazu ein, in Anspielung an den Rettungsschirm für Banken ihre Forderungen niederzuschreiben. Rund 100 Personen folgten der Einladung, berichteten Sabine Schiedermair und Evelyn Bausch von der KAB.
Als Rettungsschirm für Beschäftigte forderten die befragten Passanten von den Banken unter anderem ehrliche Beratung. Zu lesen war die Forderung nach bescheidenen Bauten, „damit die Institute faire Zinsen weitergeben können“. Banken sollten darauf verzichten, geliehenes Geld zu „verzocken“. Auf dem Wunschzettel an Unternehmen fanden sich Forderungen wie: ein Verdienst, von dem man leben kann, Arbeitszeitkonten statt Entlassungen und mehr Rücksicht auf berufstätige Frauen mit Kindern.
An die Adresse der Politik schrieben die Passanten, zu handeln statt nur zu reden. Außerdem forderten sie den Gesetzgeber auf, das Kapital sozialpflichtig zu machen und Arbeitsplätze durch finanzielle Unterstützung zu erhalten. Angeregt wurde, die Diäten zu kürzen und das Geld stattdessen in Bildung zu investieren.
„Wir als KAB verstehen uns als Brücke von der Kirche zur Arbeitswelt“, sagte Bausch. Deswegen hätten viele Unterzeichner von der KAB gefordert, sich dafür einzusetzen, dass ausbeuterische Arbeitgeber zur Rechenschaft gezogen werden. Kirche solle sich mehr einmischen, Brücke zu Unternehmen und Politik sein und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen. „Kirche muss das, was sie predigt auch selbst tun – auch als Arbeitgeberin“, war auf einem Zettel zu lesen.
Der „Rettungsschirm für Beschäftigte“ ist Jahresthema der KAB. Im Rahmen der Aktion fordert der Verband unter anderem Sozialversicherungspflicht für alle Beschäftigungsverhältnisse, einen Mindeststundenlohn von 9,20 Euro sowie ausreichende Absicherung von Arbeitnehmern im Alter.
mh (POW)
(2909/0820; E-Mail voraus)
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