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Kirchen gehen beim Umweltschutz voran

Jahreskonferenz des ökumenischen „Netzwerks Kirchliches Umweltmanagement“ zieht positive Bilanz – Würzburger Umweltbeauftragter berät kirchliche Einrichtungen in ganz Bayern

Würzburg/Hildesheim (POW) Erstmals bilden die Kirchen die größte Gruppe in der aktuellen Statistik aller Organisationen und Standorte in Deutschland, die ein nach der EU-Verordnung EMAS geprüftes Umweltmanagement betreiben. Für Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter des Bistums Würzburg und Ansprechpartner für Umweltmanagement in der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen (Erz-)Bistümer, und Alexander Kolbow, Umweltmanagementbeauftragter im Würzburger Kilianeum-Haus der Jugend, ist dieser Erfolg Ansporn zu konsequenter Weiterarbeit. Beide nahmen Mitte März in Hildesheim an der Jahreskonferenz des ökumenischen „Netzwerks Kirchliches Umweltmanagement“ teil.

„Im kirchlichen Bereich hat die Einführung von Umweltmanagement eine unerwartet dynamische Entwicklung genommen“, sagte Gumpert zurückblickend. Die Geschäftsstelle des Caritasverbands für die Diözese Würzburg und das Kilianeum zählten zu den ersten kirchlichen Institutionen in ganz Deutschland, die ab 2001 ein Umweltmanagement einführten. „Inzwischen sind mehr als 500 Kirchengemeinden und Einrichtungen nach EMAS validiert – oder nach dem kirchlichen Umweltmanagement ‚Grüner Gockel/Grüner Hahn‘, das sich an den Standards der EU-Verordnung EMAS orientiert.“ EMAS-validiert ist seit Herbst 2009 auch das Tagungszentrum Schmerlenbach bei Aschaffenburg. Gumpert nannte als sein jüngstes Beratungsprojekt die Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen. „Das Ziel der EMAS-Zertifizierung werden wir dort in wenigen Monaten erreicht haben.“

In Bayern gibt es laut Gumpert EMAS-validierte Einrichtungen derzeit in den Erzdiözesen Bamberg sowie München und Freising, in den Bistümern Augsburg, Eichstätt und Würzburg sowie in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Im Bistum Passau habe die Landvolkshochschule Niederalteich mit dem Aufbau von Umweltmanagement begonnen, in der Diözese Regensburg wollten Pfarreien im Landkreis Kelheim systematischen Umweltschutz nach EMAS praktizieren. Der Landescaritasverband Bayern habe 2009 seine Landesgeschäftsstelle in München nach EMAS validieren lassen. Heuer unterstütze er im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit geförderten Projekts „Kosten sparen – Welt bewahren“ den Aufbau von Umweltmanagement nach der Methodik EMASeasy in bis zu 16 großen Einrichtungen der Caritas in ganz Bayern. Gumpert ist als Berater daran beteiligt.

Im ökumenischen „Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement“ (KirUm) sind derzeit 39 Landeskirchen und Diözesen, Einrichtungen aus Diakonie und Caritas sowie zwei Freikirchen organisiert. In Hildesheim traf man sich zum Erfahrungsaustausch und erörterte die Veränderungen, die sich aus der am 11. Januar 2010 in Kraft getretenen neuen EU-Verordnung EMAS III ergeben. Wolfgang Allgayer (Stuttgart), Verwaltungsleiter im Haus der Caritas, und Lutz Vollmer (Tübingen), Geograph und kirchlicher Umweltauditor in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, wurden für ein weiteres Jahr als Moderatoren und Kontaktpersonen im Netzwerk bestätigt.

Beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München ist das KirUm im Zentrum „Umwelt und Ressourcen“ mit einem eigenen Stand vertreten. Über Möglichkeiten nachhaltiger Beschaffung, die im Rahmen des erfolgreichen Modellvorhabens „Zukunft einkaufen“ in sogenannten Testregionen erprobt wurden, berichtete Hans-Jürgen Hörner (Kirchenkreis Recklinghausen). Der Umweltbeauftragte des Bistums Hildesheim, Ansgar Holzknecht, kündigte an, dass das Bistum Hildesheim im Rahmen der Klimaschutz-Förderinitiative des Bundesumweltministeriums in 200 Kirchengemeinden 500 kirchliche Gebäude von Energieberatern untersuchen lassen wird.

Informationen zum Netzwerk KirUm im Internet unter www.kirum.org.

(1110/0372; E-Mail voraus)

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