Würzburg (POW) Als eine Erfolgsgeschichte hat Bischof Dr. Emmanuel Mapunda aus Mbinga den Verein Würzburger Partnerkaffee bezeichnet, der in diesem Jahr sein zehntes Jubiläum feiert. „Sie haben vielen Kaffeebauern in Tansania wieder Hoffnung gegeben“, sagte Mapunda am Dienstag, 8. April, bei einer Pressekonferenz im Würzburger Weltladen in der Plattnerstraße. Mehr als zehn Tonnen Würzburger Partnerkaffee sind in der vergangenen Dekade allein im Weltladen über die Theke gegangen. „Das bedeutet einen hier in unserem Laden erwirtschaften Solidaritätsbeitrag von mehr als 7600 Euro“, sagte Maria Leitner, Vorsitzende des Vereins Initiative Eine Welt.
„Vom Partnerkaffee profitieren beide Seiten: Sie in Deutschland bekommen einen hervorragenden Kaffee, und unsere Landwirte sind dank des fairen Abnahmepreises, der immer über dem Marktpreis liegt, nicht mehr den massiven Schwankungen auf dem Weltmarkt unterworfen“, betonte der tansanische Bischof. Viele Kaffeebauern hätten aufgeben wollen, ehe mit dem Partnerkaffee neue Hoffnung in ihr Leben kam. „Als die Menschen zum ersten Mal eine Packung ihres Kaffees in der Hand gehalten haben und darauf die Landesfarben gesehen haben, waren sie stolz“, berichtete Bischof Mapunda.
Eine Beobachtung, die auch Klaus Veeh, Geschäftsführer des Würzburger Partnerkaffees, unterstreichen kann. „Es macht Mut zu sehen, welche positive Wirkung auf den Alltag der Partner in Tansania jedes einzelne verkaufte Pfund Kaffee hat.“ Die Qualitätsstufe AA der nach Deutschland zum Rösten importierten Bohnen der Sorte Arabica entspreche dem obersten Standard, betonte Veeh. Um immer genügend Nachschub bekommen zu können, beziehe der Verein seinen Kaffee aus den beiden Partnergebieten Mbinga im Süden und Kilimandscharo im Norden Tansanias.
„Es ist ein deutliches Zeichen breiter Akzeptanz und treuer Kundschaft, dass wir heute pro Jahr insgesamt mehr als 34 Tonnen Partnerkaffee verkaufen“, erklärte Karl-Heinz Hein-Rothenbücher, der Vorsitzende des Partnerkaffeevereins. Im zurückliegenden Jahrzehnt seien insgesamt knapp 160.000 Euro durch den Solidaritätszuschlag erwirtschaftet worden. „Diese kamen über die Mitgliedsorganisationen Hilfsprojekten vor Ort zugute.“ Das Geld wurde zum einen für die Verbesserung des Kaffeeanbaus und die Verarbeitungsanlagen investiert, zum anderen ging die Unterstützung auch an medizinische Projekte oder in die Behindertenarbeit.
Dem 1998 gegründeten eingetragenen Verein Würzburger Partnerkaffee gehören neben dem Diözesan-Caritasverband, dem Bistum Würzburg und der Stadt Würzburg sieben weitere, meist kirchlich geprägte Organisationen beider großer Kirchen an. Wie das Missionsärztliche Institut, die Missionsbenediktiner in Münsterschwarzach und das evangelisch-lutherische Dekanat Würzburg haben die meisten von ihnen enge und langjährige Kontakte nach Tansania. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt direkt in soziale, medizinische oder landwirtschaftliche Projekte in das ostafrikanische Land zurück – allein im Jahr 2007 über 44.500 Euro. Verkauft wird der Kaffee unter anderem in den unterfränkischen Weltläden, bei Kupsch und Edeka.
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