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Kochen mit Sonnenkraft

Flüchtlinge bauen Solarkocher in Gemeinschaftsunterkunft Würzburg

Würzburg (POW) Das Bauen von Solarkochern haben 13 Flüchtlinge und Asylbewerber in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft bei einem viertägigen Kurs gelernt. Das Wissen erleichtert den Flüchtlingen – meist Frauen aus Äthiopien – die Existenzgründung bei einer Rückkehr in ihr Heimatland. Veranstalter des Kurses war die von Caritas, Rotem Kreuz und Regierung von Unterfranken getragene Zentrale Rückkehrberatung (ZRB) Westbayern. Unterstützung bekam sie von der Zentralen Rückkehrberatung Südbayern und dem Verein „EG Solar e.V.“, einer Entwicklungshilfegruppe der Staatlichen Berufsfachschule Altötting, die seit 15 Jahren den Bau von Solarkochern fördert. Ihre Kocher stehen mittlerweile in vielen Ländern in Afrika, Mittel- und Südamerika und Südostasien.

Herd anschalten und Essen kochen: Was in Europa zum normalen Alltag gehört, ist für viele Menschen anderer Kontinente keine Selbstverständlichkeit. Das häufig praktizierte Kochen über offenem Feuer verbraucht mehr Holz, als nachwachsen kann, fördert die Bodenerosion und ist sehr arbeitsaufwändig. Warum also nicht Sonnenenergie nutzen, die nichts kostet und vor allem in Äthiopien ausreichend vorhanden ist? Die Lösung steckt in mobilen Solarkochern, die mit einfachen Materialien und Werkzeugen gebaut werden können. Hebelschere, Lochstanze, Rundbiegemaschine, einige Aluminiumbleche oder metallbeschichtete Folie und Karton – viel mehr ist nicht nötig. Der Materialwert liegt bei 300 bis 350 Euro. Die Produktion erfolgt meist in Selbsthilfewerkstätten vor Ort. „Das schafft Arbeitsplätze und bezahlbare Produkte“, sagt Klaus Oßwald, Würzburger Caritasmitarbeiter bei der Zentralen Rückkehrberatung.

Die Frauen waren schnell von den Kochern überzeugt. Innerhalb weniger Tage stellten sie unter Anleitung des pensionierten Hauptschullehrers Erwin Rohrbeck aus Altötting, Jürgen Lechner, Leiter einer Flüchtlingsunterkunft in Nördlingen, und Sonja Schipf von der Zentralen Rückkehrberatung Südbayern zwei sogenannte Reflektorkocher her, bei denen ein Parabolspiegel die Sonnenstrahlen auf einen schwarzen Topf im Brennbereich bündelt und ihn so erhitzt. Aufgrund ihrer hohen Leistung sind die Kocher auch bei kurzer Einstrahlung wirkungsvoll. Oßwald hofft, dass die Frauen ihr Wissen später anwenden können, denn ob oder wann sie in ihre Heimat zurückkehren können, ist offen.

Wer Solarkocher selber ausprobieren möchten, kann das Exemplar der ZRB Westbayern gegen eine Spende ausleihen. Kontakt: ZRB Westbayern, Klaus Oßwald, Telefon 0931/9802291.

(2208/0674; E-Mail voraus)

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