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Krisen sind Schaltstellen des Lebens

Diplom-Psychologin Waltraud Stubenhofer leitet Würzburger Krisendienst

Würzburg (POW) Die 52-jährige Diplom-Psychologin Waltraud Stubenhofer leitet seit 1. Mai 2009 den ökumenischen Würzburger Krisendienst. Der Krisendienst deckt die Landkreise Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart ab. Vier hauptamtliche und 35 ehrenamtliche Fachleute leisten pro Jahr zirka 2000 Kriseninterventionen. In der Hälfte der Gespräche geht es um Selbsttötungen.

Die aus dem Landkreis Cham im Bayerischen Wald stammende Stubenhofer absolvierte nach einer Ausbildung zur Krankenschwester in Erlangen ein Psychologiestudium in Würzburg und Albany/USA. Für ihre neue Aufgabe bringt sie reichhaltige Erfahrungen mit. Ihre Berufsstationen waren das Kitzinger Wilhelm-Hoegner-Haus, ein Wohnheim für psychisch kranke Menschen, das Würzburger Caritas-Bon Bosco-Berufsbildungswerk für lernbehinderte Jugendliche und schließlich das Berufsförderungszentrum Würzburg, wo sie psychisch kranke junge Menschen betreute. Trotz zweier Kinderpausen bildete sie sich berufsbegleitend zur Paar- und Familientherapeutin beziehungsweise zur systemischen Therapeutin fort. Seit dem Jahr 2000 betreibt sie eine eigene Praxis für Paar- und Familientherapie, von 2002 bis zu ihrer neuen Arbeit im Krisendienst war sie in der Beratung und Therapiearbeit im Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte tätig. Und auch die konkrete Arbeit im Krisendienst ist Stubenhofer sehr vertraut: Sie arbeitete einige Jahre ehrenamtlich im Bereitschaftsdienst und zeitweilig auch im Vorstand des Trägervereins mit.

„Krisen sind Schaltstellen des Lebens. Sie sind Zeiten, in denen wir gezwungen sind, eine neue Richtung zu finden“, ist Stubenhofers Erfahrung. Persönliche Krisen könnten schnell kommen: durch den Tod oder Suizid eines nahe stehenden Menschen, die Trennung vom Partner, Gewalt in der Beziehung, die Angst, in der Schule zu versagen, Depressionen oder sexuellen Missbrauch. „Bei meinen bisherigen Tätigkeiten hatte ich immer wieder mit Menschen in schweren Krisen zu tun. Und ich habe oft erlebt, dass diese Zeiten auch besondere Möglichkeiten in sich bergen, wenn die Menschen bereit sind, sich anderen anzuvertrauen und Hilfe anzunehmen.“ Hilfe, die Stubenhofer nicht nur beim Krisendienst sieht, sondern in ein dichtes Netzwerk aus anderen Beratungsstellen, Polizei, Psychiatern und niedergelassenen Therapeuten einbinden will. Und dennoch ist ihr bewusst, dass diese Hilfe nicht immer hilft.

Für diese problembeladene Arbeit ist es hilfreich, ein stabiles privates Umfeld zu haben. Stubenhofer freut sich daher über die positiven Reaktionen ihrer Familie und Freunde, als die von ihrer neuen Aufgabe hörten. „Du machst das schon gut“, ermutigten sie vor allem ihre beiden Töchter. Nur mit der späten Arbeitszeit der Mutter hat die jüngere 13-jährige noch ihre Probleme.

Der Würzburger Krisendienst ist werktags von 14 bis 18 Uhr und täglich von 18.30 bis 0.30 Uhr unter Telefon 0931/571717 zu erreichen.

lh (Caritas)

(2609/0724; E-Mail voraus)

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