Würzburg (POW) „Licht aus!“ heißt es zur Fastenzeit in der Diözese Würzburg. Katholische Jugendverbände und die kirchliche Jugendarbeit (kja) rufen von Aschermittwoch bis Ostersonntag zum CO2-Fasten auf. Zum Höhepunkt der Aktion am 25. März wird am Würzburger Käppele und an zahlreichen weiteren Kirchen im Bistum für eine Nacht das Licht abgeschaltet. Die Homepage www.co2fasten.de gibt täglich neue Anregungen zum Klimaschutz und stellt einen CO2-Rechner bereit, mit dem die Besucher ihren eigenen Kohlendioxid-Verbrauch ermitteln können. Ins Leben gerufen haben das Fastenprojekt der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die kja in der Diözese in Kooperation mit der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) sowie der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB).
„Fasten ist eine Chance, die eingefahrenen Lebenswege neu zu überdenken“, sagte Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher bei der Vorstellung der Aktion am Dienstag, 9. Februar, im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg. Das CO2-Fasten habe den Erhalt der Schöpfung zum Ziel. Deshalb soll am Donnerstag, 25. März, im ganzen Bistum Strom gespart werden. Um 19 Uhr gehen am Käppele in Würzburg die Lichter aus. Jugendliche werden die Klosterkirche mit Fackeln in ein natürliches Licht tauchen und anschließend in Sankt Burkard einen Gottesdienst im Kerzenschein feiern. Möglichst viele Pfarreien im Bistum sollen diesem Beispiel folgen, betonte Eschenbacher. „Wir setzen damit ein Zeichen der Hoffnung in der Verantwortung für Schöpfung und Umwelt“, erklärte der Diözesanjugendpfarrer.
Die mediale Plattform der Aktion ist die Internetseite www.co2fasten.de. Ein CO2-Rechner lädt die Besucher zur Reflexion über den eigenen CO2-Ausstoß ein. Das Programm berechnet den individuellen Kohlendioxid-Verbrauch in den Bereichen Mobilität, Wohnen, Urlaub und Konsum/Ernährung. Der durchschnittliche jährliche CO2-Ausstoß pro Person liege in Deutschland bei elf Tonnen, erläuterte Joachim Schneider von der KjG. Benutzern des CO2-Rechners, die auf ein deutlich höheres Ergebnis kommen, empfehlen die Initiatoren zur „Wiedergutmachung“ eine Spende für das Projekt „Solarstrom für Mbinga“. Mit dem Geld sollen in der tansanischen Partnerdiözese des Bistums Würzburg alte Dieselmotoren durch umweltschonende Solaranlagen ersetzt werden.
Erstmalig ist die Projekt-Homepage in diesem Jahr mit den sozialen Internet-Netzwerken Twitter, Facebook und MeinVZ verknüpft. So könne die Seite gerade für Jugendliche zum Ausgangspunkt weiterer, spontaner Aktionen (Flashmobs) für den Klimaschutz werden, sagte Alexander Kolbow, Umweltmanagementbeauftragter des Kilianeums – Haus der Jugend. In der Fastenzeit werden auf der Homepage auch täglich neue kurze Texte zu Themen wie Energie, Wasser oder Natur veröffentlicht, die weitere Impulse für den Umweltschutz geben sollen.
Auch Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter des Bistums Würzburg, unterstützt das Projekt. Über die Fastenzeit hinaus werde man dieses Anliegen weiterverfolgen. „Die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes ist eine kontinuierliche Aufgabe“, betonte Gumpert. Die CO2-Fastenaktion beweise, dass die Diözese in Sachen Klimaschutz gut aufgestellt sei. In diesem Kontext verweist der Umweltbeauftragte auch auf das preisgekrönte Klimobil der KjG, das zertifizierte Umweltmanagement im Kilianeum und die Beteiligung der Diözese an der Bayerischen Klimawoche im Juli.
Spenden für das Solarprojekt in Mbinga/Tansania an: Bischöfliche Finanzkammer, Kontonummer 3000001, Bankleitzahl 75090300, Liga-Bank Würzburg, Spendenvermerk: Mbinga/Solaranlage.
(0710/0209; E-Mail voraus)
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