Würzburg (POW) Ein kostbares Messgewand aus Seide hat der Heilbronner Glaskünstler Raphael Seitz zusammen mit Hans Jürgen und Sebastian Hermanns von der Aachener Paramentenwerkstatt Jansen an den Direktor des Museums am Dom, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, überreicht. Die 1,60 Meter breite, vor allem in roten und violetten Farbtönen gehaltene Kasel wird künftig im Museum am Dom ausgestellt sein und soll im kommenden Jahr an Pfingsten und Kiliani im Dom getragen werden. Nach Lenssens Worten zeigt sie den heutigen Stand der Gestaltung von Messgewändern.
Erfreut zeigte sich Kunstreferent Lenssen angesichts der Großzügigkeit des Künstlers und der Paramentenfirma und dankte für die Stiftung. Zwei Monate hatte Seitz im Jahr 2005 am Entwurf des Messgewands gearbeitet. Danach suchte er zusammen mit Firmeninhaber Hermanns die Stoffe aus und begleitete die Herstellung. „Die rote und violette Seide stammt aus Indien. Die grüne und blaue Seide ist handgewebt, entstand im Kloster Mariendonk und macht die Besonderheit dieser Kasel aus.“ Der Priester, der dieses Messgewand anziehe, werde zum Träger von Licht und Farbe. Seniorchef Hans Jürgen Hermanns betonte die Fernwirkung des Gewands. Gleichzeitig stimmten bei der Nahbetrachtung die Details. „Wir stellen keine Mode her, sondern Kleidung für die Liturgie.“
Der Glaskünstler Raphael Seitz wurde 1957 in Heilbronn geboren und studierte von 1979 bis 1988 Malerei und Glaskunst an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 1980 bis 1984 studierte er außerdem Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart. Seit 1991 ist er freischaffender Künstler. Entwürfe für Messgewänder schuf er bereits in seiner Studienzeit. Unter anderen wirkte Seitz bei der Fertigung des Mainzer Domornats mit. Mit Würzburg fühle er sich verbunden. Gerne komme er in die Bischofsstadt, sagte Seitz. Im Museum am Dom ist bereits die 2004 von ihm geschaffene „Lichtstele“ ausgestellt. Informationen zum Künstler im Internet unter www.raphael-seitz.de.
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