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Mehr Stellen für Gemeindereferenten

Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand gibt dritten Zwischenbericht zu „Erneuern und Sparen“ – „An Schließung von Kirchbauten ist bei uns nicht gedacht“

Würzburg (POW) Ein klares Ja zum Miteinander aller kirchlicher Ämter und Dienste hat Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2008 der Diözese Würzburg ausgesprochen. „Deshalb ist die Schließung von Bewerberkreisen auch kein Thema.“ Angestrebt werde vielmehr, die jährlichen Anstellungszahlen bei den Gemeindereferenten zumindest zeitweise von vier auf sieben zu erhöhen, um einem weiteren „Schrumpfen“ dieser gerade für das kirchliche Leben vor Ort wichtigen Berufsgruppe gegenzusteuern. Bei den hauptamtlichen Diakonen und den Pastoralreferenten sei angedacht, ab 2009 die Zahl der Vollstellen jährlich auf jeweils zwei zu erhöhen. Das sei nötig, um eine „Seelsorge mit Gesicht“ gewährleisten zu können, sagte der Generalvikar in seinem dritten Zwischenbericht zum Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg.

Deutlich machte Hillenbrand, dass pastorale Überlegungen und finanzielle Ressourcen aufeinander zu beziehen seien. Der Prozess der Errichtung von insgesamt 183 Pfarreiengemeinschaften bis zum Jahr 2010 bedeute kein Auslöschen der gewachsenen Einzelpfarrei, sondern ein Schaffen von Synergieeffekten nach dem Subsidiaritätsprinzip. So könnten infolge neuer Entwicklungen Aufgaben, mit denen eine Pfarrgemeinde herkömmlicher Prägung in jedem Fall überfordert wäre, in einem neuen Miteinander angegangen werden – in der Katechese, in der Jugendarbeit und im Bildungsbereich. Natürlich habe die Bildung von Pfarreiengemeinschaften auch auf Verwaltungsebene gravierende Konsequenzen, die derzeit intensiv bedacht würden: Einerseits gehe der Trend aus Effektivitätsgründen hin zur gemeinsamen Verwaltung, andererseits brauche es kirchliche Präsenz vor Ort. Hier suche man nach einer Lösung des gerechten Ausgleichs. „An die Schließung von Kirchbauten, wie dies in einigen anderen Bistümern notwendig wurde, ist bei uns nicht gedacht; jedoch ist langfristig im Blick auf die demographische Entwicklung auch hier eine sorgfältige Bestandsaufnahme angezeigt“, betonte der Generalvikar.

Weiter sprach sich Hillenbrand für die Errichtung von „Kompetenzzentren“ aus. Zu verstehen sei darunter mittel- und langfristig das Mühen um Synergieeffekte von bisher oft sehr unverbunden bestehenden und mitunter auch konkurrierenden Aktivitäten in den Bereichen Ehe und Familie, Gesellschaft und Soziales, ländlicher Raum sowie Bildung und Freizeit. Gesondert zu sehen seien Angebote für Jugend, Senioren, Frauen und Männer. Da die Bistumsleitung nach wie vor zu ihrer 2003 gemachten Zusage stehe, dass die nötigen Umstrukturierungsmaßnahmen ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen sollen, sei im Gegenzug eine erhöhte Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig, damit die angestrebten Synergieeffekte erreicht würden. „Besitzstandsdenken etwa auf der Verbandsebene darf nicht dazu führen, dass notwendige Entwicklungen blockiert werden. Das gilt auch für eine stärkere Verbindung von territorialer und kategorialer Seelsorge etwa im städtischen Umfeld, wo nochmals spezifische Situationen gegeben sind.“

Die aktuelle finanzielle Situation der Diözese Würzburg bezeichnete er als „Zwischenhoch“. Nach wie vor sei eine nachhaltige Haushaltssicherung das mittel- und langfristige Ziel. Vor allem bedeuteten die demographische Entwicklung und die nach wie vor spürbaren Kirchenaustritte eine immense Herausforderung. Unrealistisch sei dabei die Annahme, für weniger Katholiken bräuchte man auch weniger Geld. „Selbst wenn sich die Pastoral auf größere Einheiten hin entwickelt, hat sich in den letzten Jahrzehnten das kirchliche Leben als Reflex auf gesellschaftliche Entwicklungen so ausdifferenziert, dass dieser gewandelten Situation stets neu Rechnung getragen werden muss.“ Die Verantwortlichen seien in Zukunft langfristig herausgefordert mit steigenden Personalkosten auf der einen und den sinkenden Einnahmen auf der anderen Seite so umzugehen, dass die zentralen Felder kirchlichen Handelns in Verkündigung, Liturgie und Caritas gesichert würden. „Nach wie vor bleibt die zentrale Zukunftsfrage: Wie können wir mit weniger Geld den Glauben stärker fördern?“, sagte Hillenbrand.

Die Gemeinden lud der Generalvikar ein, zu dem dritten Zwischenbericht Stellung zu nehmen. Rückmeldungen würden aufmerksam registriert, unterstrich Hillenbrand. Stellungnahmen sind zu richten an das Bischöfliche Generalvikariat Würzburg, Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg, E-Mail generalvikariat@bistum-wuerzburg.de. Der komplette dritte Zwischenbericht zum Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg findet sich im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.

(0608/0186; E-Mail voraus)

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