Würzburg (POW) Der etwa fünf Meter hohe Holzbalkenturm ist ein Blickfang in Halle 1 und markiert den Mittelpunkt des Standes von Bistum Würzburg und Diözesan-Caritasverband. Ringsum finden sich viele Gelegenheiten, um miteinander ins Gespräch zu kommen: Touchscreens, Virtual-Reality-Brillen und das Partnercafé mit fair gehandeltem Kaffee. Bernhard Schweßinger, Pressesprecher des Bistums, freut sich über den großen Andrang, gerade auch von jungem Publikum: „Die Jutebeutel-Rucksäcke sind total beliebt! Aber auch die Postkarten und Luftballons gehen schnell und gut weg. Hier kommen teilweise ganze Schulklassen und Kommunionsgruppen und fragen nach mehr.“
Das Motto „Kirche. Heimat. Ich.“, das in großen Lettern zu lesen ist, bezieht sich auf eine Aussage von Domdekan Prälat Günter Putz, der das Wirken Julius Echters mit den Worten „Heimat verstehen – Kirche verstehen – sich verstehen“ zusammengefasst hat. Anlässlich des 400. Todestages des Würzburger Fürstbischofs stehen den Besuchern zwei Touchscreens zur Verfügung, auf denen sie spielerisch ihr Wissen über Echter testen können. Dabei erfahren sie unter anderem, dass der einflussreiche Bischof an renommierten Universitäten in Belgien, Frankreich und Italien studierte. Auch das spätere Wirken Echters ist an einem Touchscreen erfahrbar. Auf einer interaktiven Landkarte von Unterfranken lassen sich sämtliche Bauten, deren Bau der Fürstbischof gefördert hat, und deren geschichtliche Hintergründe entdecken.
Fast pausenlos belegt sind auch die Virtual-Reality-Brillen. Mitarbeiter des Bistums weisen interessierte Besucher in die Benutzung ein. Man kann zwischen vier verschiedenen Szenarien wählen. Wer die Welt der virtuellen Realität langsam entdecken will, kann einem fiktiven Gespräch zwischen Julius Echter und Martin Luther auf der Alten Mainbrücke in Würzburg lauschen. Wer etwas Mut mitbringt, kann sich bei einem Drohnenflug über das Würzburger Juliusspital oder das Schloss Mespelbrunn die Landschaft aus der Höhe ansehen. Geboten wird mithilfe neuester technischer Ausstattung immer ein 360-Grad-Rundumblick. Ein mutiger Blick nach unten erfordert lediglich, dass man den Kopf tatsächlich neigt, während man den virtuellen Himmel mit einem Blick nach oben sehen kann. „Das Schauspiel zwischen Echter und Luther ist bei Älteren ganz beliebt. Der Drohnenflug dagegen ist schon extrem. Mancher ist schon fast vom Hocker gefallen vor virtueller Höhenangst“, erzählt Guido Hetzer, Geschäftsführer des Medienhauses des Bistums.
Wer eine Pause einlegen will, ist in Halle 1 auch genau richtig. Kinder zwischen zwei und acht Jahren können im Kinderparadies der Caritas abseits des Trubels unter Aufsicht von pädagogischem Personal spielen. Das Betreuungsangebot ist kostenlos. Zudem gibt es am Turm ein Café des Vereins Würzburger Partnerkaffee, das fair gehandelten Kaffee aus der tansanischen Partnerdiözese Mbinga anbietet. „Wir sind zufällig hier an diesem Kaffeestand gelandet, aber finden Fairtrade-Kaffee grundsätzlich sehr gut. Den Verein kannten wir vorher schon, da wir aus dem Spessart ja Teil der Region sind“, sagt eine Café-Besucherin. Der Erlös kommt den Kleinbauern des Landes zugute.
Der auffällige Holzbalkenturm ist auf der Seite des Cafés mit Motiven aus Afrika gestaltet. Ansonsten wird der Bogen, den die Standorganisatoren gespannt haben, deutlich: „Gottes Schöpfung – fränkisches Weinland“, „Querdenker – Jugendgruppen im Bistum“, „Wissen vermitteln – Religionsunterricht“, „Echterzeugnis – Kirche in Unterfranken“ sind einige der Schlagworte, die zusammen mit großformatigen Fotografien auf dem Turm zu finden sind. So werden quasi im Vorübergehen die Integrationskraft und das Facettenreichtum der Kirche in Unterfranken deutlich. „Kirche ist vielfältig und bunt, das kommt durch das interaktive, mediale Angebot und die Bilder auch äußerlich zum Tragen“, freut sich Schweßinger. Es gehe dem Bistum darum, die „Menschen in Vielfalt zu erreichen und zu zeigen, dass die Kirche mit ihren vielen Facetten zur Region gehört“, betont Schweßinger.
Besucher können noch bis Sonntag, 8. Oktober, beim Stand des Bistums und des Diözesan-Caritasverbands auf der Mainfranken-Messe in Halle 1 vorbeischauen. Auf der Bühne der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt in Halle 1 feiern Dekan Dr. Jürgen Vorndran und Dekanin Dr. Edda Weise am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst zum Reformationsjahr. Musikalisch wird die Feier von den „Spessart-Spielleuten“ begleitet. Domkapitular Christoph Warmuth feiert am Sonntag, 8. Oktober, um 10.30 Uhr auf der Bühne des Bayerischen Rundfunks in Halle 11 eine heilige Messe zum Erntedankfest. Der Gottesdienst wird von einer Band musikalisch gestaltet.
Carolin Hasenauer (POW)
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