Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert am Donnerstag, 8. Mai, in Ahrweiler das Requiem für den in der Nacht zum 1. Mai verstorbenen Philipp Freiherr von Boeselager (91), den letzten Überlebenden des innersten Kreises der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944. Das Requiem findet um 11 Uhr in der Laurentiuskirche in Ahrweiler statt, die Beisetzung in Kreuzberg. In folgendem Kurzinterview erinnert sich Bischof Hofmann an den Widerstandskämpfer.
POW: Was verband Sie mit dem Widerstandkämpfer Philipp Freiherr von Boeselager?
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Ich kenne ihn von zahlreichen gemeinsamen Lourdes-Wallfahrten. Er war beim Malteser Hilfsdienst engagiert und hat sich besonders für die Betreuung von kranken Wallfahrern eingesetzt. Seit er bei einer Lourdes-Wallfahrt Augenzeuge eines Heilungswunders wurde, brannte er förmlich für dieses Thema.
POW: Gibt es persönliche Erinnerungen?
Bischof Hofmann: Die vielen Begegnungen mit ihm sind mir alle als wichtig und angenehm in Erinnerung. Boeselager war ein aufrechter Christ, der Intellektualität mit Herz verband. Er hat sich mit großem Nachdruck für das eingesetzt, wovon er überzeugt war.
POW: Was ist Ihnen besonders wichtig beim Blick auf das Leben dieses Mannes?
Bischof Hofmann: Boeselager hat sein Leben mit einzigartiger Geradlinigkeit geführt. Er stand für seine Überzeugung und seinen Glauben ein. Auf diese Weise hat er viele für das Christentum begeistert.
POW: Wie hat der Widerstand gegen Hitler sein Leben geprägt?
Bischof Hofmann: Er hat die Vorgänge lang in seinem Innersten verschlossen gehalten, um sie zu verarbeiten. Erst Jahre später hat er sie öffentlich gemacht.
POW: Was können Menschen auch nach dem Tod Boeselagers von ihm lernen?
Bischof Hofmann: Es ist wichtig, klare Standpunkte im Leben zu gewinnen und diese dann Tag für Tag zu leben. Der Glaube an Jesus Christus ist hierfür ein wichtiger Rückhalt und eine stetige Motivation.
(1908/0611; E-Mail voraus)
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