Würzburg (POW) Mit der feierlichen Prozession am Palmsonntag, 16. März, hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in Würzburg die Karwoche eröffnet. Die sogenannte Heilige Woche von Palmsonntag bis Ostern bildet den Höhepunkt im Kirchenjahr. In den über 600 Pfarreien und Kuratien des Bistums Würzburg gedachten die Gläubigen mit Prozessionen des Einzugs Jesu in Jerusalem. Vielerorts trugen Kinder bunt geschmückte Palmbuschen.
Nach der Palmweihe in der Würzburger Marienkapelle zog der Bischof mit Weihbischof Helmut Bauer, Mitgliedern des Domkapitels und zahlreichen Gläubigen zum Kiliansdom, wo er das Pontifikalamt zelebrierte. Dabei wurde die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu nach Matthäus verlesen. Die Domsingknaben unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger gestalteten die Feier mit Hammerschmidts „Machet die Tore weit“, Schütz' „Also hat Gott die Welt geliebt“, Passions-Chorälen von Bach und „Ruhm und Preis“ von Rudin. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Orgel.
„Die Spannung zwischen ,Hosanna' und dem Ruf ‚Kreuzigt ihn' kennen wir auch aus unserem Leben: Mal sind wir himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Jeder Mensch habe sein ganz persönliches Kreuz zu tragen. Deswegen habe Christi Leiden und Sterben auch jedem einzelnen Menschen etwas Tröstliches zu sagen: „Wie unvorstellbar groß ist diese Liebe Gottes, dass er seinen Sohn bis in den Tod hinein ganz Mensch werden lässt“, erläuterte Bischof Hofmann. Der Stachel des Kreuzes, der allzu leicht nicht mehr erkannt und verstanden werde, bleibe. „Aber wir schauen auf ihn im Licht der Ostersonne.“ Jesu Auferstehung zeige, dass Gott größer ist als Tod und Leiden, betonte der Bischof.
Der Palmsonntag ist Auftakt der Karwoche oder Heiligen Woche. Die Liturgie des Tages erinnert an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Zum Zeichen seines Königtums streute ihm das Volk Palmzweige und jubelte. Da in Mittel- und Nordeuropa keine Palmen wachsen, ersetzte man diese durch Palmkätzchen oder andere Zweige. Mit gesegneten Palmkätzchenzweigen ziehen die Gläubigen zum Gotteshaus und nehmen sie nach der Messe mit nach Hause. Die Zweige sollen Unheil abwehrende Wirkung haben. Deshalb werden sie daheim in den sogenannten Herrgottswinkel gestellt oder am Kruzifix und an Heiligenbildern befestigt. Die Kollekte am Palmsonntag ist für das Heilige Land bestimmt.
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