Würzburg (POW) Zu mehr Begeisterung aus dem Glauben hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Christen in Deutschland am Pfingstsonntag, 4. Juni, beim Festgottesdienst im Kiliansdom aufgerufen. „Manches wirkt müde und zäh. Warum eigentlich?“, fragte der Bischof in seiner Predigt. Der Gottesdienst unter dem Thema „Gottes Geist wirkt unter uns“ wurde vom ZDF bundesweit live im Fernsehen ausgestrahlt.
Der Heilige Geist komme heute nicht in Feuerszungen und Sturmesbrausen. Dennoch sei er das allgegenwärtige Lebenselexier der Gläubigen, der Lebens- und Freudespender schlechthin, sagte der Bischof. Schon im Schöpfungsbericht werde der Heilige Geist als belebende und schöpferische Kraft des ganzen Universums charakterisiert. „Er lenkt alles auf die große Vollendung des endzeitlichen Heiles hin.“ Deswegen habe Jesus seinen Jüngern auch ausdrücklich zugesagt, dass er ihnen als Beistand den Heiligen Geist senden werde.
Der Heilige Geist habe keine sichtbare Erscheinung, er manifestiere sich in seiner Wirkung, sagte der Bischof. Die Apostel habe er aus ängstlichen Menschen in begeisterte Verkünder umgewandelt. „Eine Handvoll Menschen zog in die Welt hinaus und predigte Christus als den Erlöser. Von da an ging die Frohe Botschaft um die Welt.“ In der jüngsten Gegenwart seien die Ereignisse um das Sterben von Papst Johannes Paul II., die Wahl des neuen Heiligen Vaters Benedikt XVI. und der Weltjugendtag 2005 außergewöhnliche Höhepunkte der Geisterfahrung gewesen. „Gleiches gilt für den jüngsten Besuch des Papstes in Polen, mit dem Aufsuchen von Auschwitz, einem Ort, an dem der Widerpart des Heiligen Geistes Menschen quälte und vernichtete.“
Dort wo der Heilige Geist wirke, würden Liebe, Gerechtigkeit und Friede möglich. „Die Früchte des Heiligen Geistes sind auf Ausgleich, Anteilnahme und Mitfreude ausgerichtet. Sie machen erst das Leben hell und lebenswert.“ Wie beim Pfingstfest vor rund 2000 Jahren in Jerusalem wirke der Heilige Geist auch heute in jedem einzelnen. „Wir sehnen uns alle nach seinen Früchten. Warum lassen wir ihn nicht durch uns wirken?“, fragte der Bischof.
Musikalisch gestalteten die Mädchenkantorei und das Streichorchester der Würzburger Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger mit der Messe in A-Dur von Rheinberger den Gottesdienst. Die Orgel spielte Domorganist Professor Stefan Schmidt.
mh (POW)
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