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Neue und alte Schätze aus dem Fundus

Würzburger Museum am Dom präsentiert sechste Hängung der Dauerausstellung – Kunstreferent Domkapitular Lenssen: „Zahlreiche Zustiftungen“

Würzburg (POW) Hinschauen lohnt sich im Museum am Dom: Nicht zuletzt gilt das für die 15-teilige Serie „Die Kathedrale von Rouen“ des Künstlers Jub Mönster. Die mit Kugelschreiber auf weißem Resopal gezeichnete Arbeit sieht auf den ersten Blick aus wie eine blau eingefärbte Belichtungsreihe von Bildern der Westfront der französischen Bischofskirche. Bei näherem Hinschauen sieht der Betrachter, mit wie viel Liebe zum Detail und vor allem Geduld hier zum Teil unglaublich kleine Striche aufgebracht wurden, die – mal ganz zart und kaum zu erkennen, mal flächig blau und bedrohlich dunkel – sich zu ganz unterschiedlichen photorealistischen Blicken auf die gleiche Ansicht zusammensetzen.

Die Bilderreihe ist eines der vielen Werke zeitgenössischer Kunst, die in der neuen, der sechsten Hängung erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg, stellte die neu organisierte Dauerausstellung des Würzburger Museums am Dom am Dienstag, 12. Mai, der Öffentlichkeit vor. „Dank großzügiger Stiftungen und zahlreicher Neuerwerbungen gibt es viel Neues zu präsentieren.“

Neben dem Verein der Freunde des Museums am Dom haben vor allem viele Künstler persönlich dem Museum Werke gestiftet. Zu sehen ist zum Beispiel ein Frühwerk von Thomas Lange aus dem Jahr 1982 mit dem Titel „Jesus im Teich“; aber auch ein Gemälde von Willi Röscheisen aus dem Jahr 1954. „Die aktuelle Hängung zeigt die Bandbreite der zeitgenössischen Kunst und stellt zum Beispiel einige ähnliche Motive nebeneinander“, erläuterte der Domkapitular. Zu sehen sind Kunstwerke unter anderem von Rakob, Holzer, Mattheuer, Schwarzer sowie von Hauenschild und Ritter.

In den kommenden Tagen wird auch noch ein historisches Werk neu in die Ausstellung kommen: Ein Pietà-Relief von Tilman Riemenschneider aus der Zeit um 1520. Das besondere daran: Es ist aus Pappmaché modelliert statt wie sonst für den Künstler typisch aus Stein oder Holz gehauen.

Ebenso ungewöhnlich sind die Gemälde des italienischen Rokoko-Künstlers Alessandro Magnasco mit den Titeln „Vita contemplativa“ und „Vita activa“ aus dem Jahr 1725. Beide waren schon vor Jahren in der ersten Dauerausstellung zu sehen. In der aktuellen Neuhängung haben sie nach Lenssens Worten nicht zuletzt deswegen wieder einen Platz gefunden, weil Magnasco weite Teile der zwei Bilder mit einem für die damalige Zeit mehr als kühnen, weil beinahe abstrakten Pinselstrich gestaltete.

„Die jährliche Umgestaltung des Museums am Dom ist unter anderem auch deswegen nötig, damit der reichhaltige Fundus, aus dem wir schöpfen können, zur Geltung kommt“, sagte Lenssen. So sei unter anderem in naher Zukunft geplant, das Zwischengeschoß in monatlichem Wechsel mit grafischen Werken zu bestücken. Auch viele Gemälde und Plastiken warteten darauf, im Obergeschoß präsentiert zu werden. Das Museum sei inzwischen bei der Bevölkerung in Würzburg und bei Kunstkennern in ganz Deutschland eine feste Größe, betonte der Kunstreferent. Das bewiesen neben den vielen Zustiftungen, unter anderem des international renommierten Künstlers Jehuda Bacon und von Peter Vogt, auch die Leihgaben, die von Würzburg nach Amsterdam, Berlin oder Leipzig gingen. Wie zum Beweis spricht ein Senioren-Ehepaar aus Ludwigsburg beim Verlassen Lenssen an und dankt für die „mehr als beachtliche Ausstellung. Dafür hat sich der Weg auf jeden Fall mehr als gelohnt.“

(2009/0587; E-Mail voraus)

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