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Entwurf stammt von Domkapitular em. Dr. Jürgen Lenssen

Neues Flurkreuz für Randersacker

Zum Heiligen Jahr 2025 bekommt Randersacker ein auffallend gestal­tetes Flurkreuz. Den Entwurf erarbeitete der emeritierte Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Das Kreuz, das am 14. September eingeweiht wird, soll auch an einen Bürger des Orts mit vielen Verdiensten erinnern.

2025 ist ein Heiliges Jahr – und in Randersacker (Landkreis Würzburg) wird dieses Jahr sichtbare Spuren hinterlassen. „Wir wollten etwas Nachhaltiges für Randersacker schaffen, und Bildstöcke und Flurkreuze haben bei uns in Franken eine lange Tradition“, sagt Dr. Jürgen Lenssen. Deswegen hat der CSU-Ortsverband den emeritierten Domkapitular im Frühjahr mit einem Flurkreuz beauftragt. Das für die Spitzenweinlage „Pfülben“ bestimmte, rund 10.000 Euro teure Kunstwerk wird am 14. September eingeweiht. Finanziert wird das Flurkreuz mit dem Erlös aus der jährlichen Weinwanderung an Christi Himmelfahrt. Diese geht auf eine Idee des Randersackerer Ehrenbürgers und CSU-Ehrenvorsitzenden Wolfram König zurück, der im August 2024 starb. Das Flurkreuz soll an das Heilige Jahr 2025 und Wolfram König erinnern. Der Winzer, der sich mit Wein, Geschichte und Religion beschäftigte, kümmerte sich auch intensiv um Flurkreuze und Bildstöcke.

Er hatte Überzeugungen

Lenssens Beziehungen zu Randersacker reichen weit in die Vergangenheit zurück. „Zum König“ seien er und andere Priester­seminaristen schon vor Jahrzehnten am Sonntag gelaufen. Dessen Weingut erwies sich als behaglicher Ort. Lächelnd erinnert sich Lenssen: „Man kannte sich und hat miteinander gesprochen. Er hatte seine Glaubensüberzeugungen, hat aber auch andere Meinungen gelten lassen.“ Die Beziehung zum Weingut König sei nicht die einzige Verbindung mit Randersacker: „Auch die ehemaligen Dombaumeister Hans und Jürgen Schädel haben in Randersacker gelebt. Da existiert ein gegenseitiges Vertrauen, und es ist schön, wenn es Vertrauen gibt.“

Das Flurkreuz hat der langjährige Kunst­referent der Diözese Würzburg an einem Tag entworfen. Und es ist nicht Lenssens erstes Werk, das in den Randersackerer Weinbergen zu sehen ist. Am Anfang stand der Wunsch Wolfram Königs, dass Lenssen den Entwurf für einen Bildstock mit dem heiligen Urban, dem Schutzpatron der Winzer, fertigen sollte. „In der Pfarrkirche steht ja schon eine Urban-Büste, und Wolfram König wollte unweit der Kapelle auf dem Kapellenberg einen Bildstock, auf dem der Winzerpatron seine Hand schützend über Randersacker hält“, erläutert der ehemalige Kunstreferent. Dieser Bildstock war 2019 am Pfülben eingeweiht worden.

Rund 300 Meter vom „Urban“ entfernt soll das neue Flurkreuz aufgestellt werden. Laut Lenssen hatte seine Skizze das Auswahl­gremium der örtlichen CSU sofort überzeugt. Darauf sind die Umrisse eines vier Meter hohen Kreuzes zu sehen. „Im Kreuz wird der auferstehende Christus zu sehen sein, über dem angedeutete Wolken als Symbol Gottes selbst schweben, der nicht nur seinen Sohn, sondern auch uns den Tod überwinden lässt.“ Am Fuß sind zwei Hände zu sehen. „Die Menschen, die vor dem Kreuz stehen, sollen sich dem Auferstehenden zuwenden, anstatt sich auf den Tod zu konzentrieren, den Christus überwunden hat.“

Bewährtes Material

Für Cortenstahl – einem wetterfesten Baustahl, dessen Legierung eine spezielle Rost-Oberfläche ausbildet – hat sich Lenssen wegen des warmen Brauntons und der angerauten, nicht so glatten Oberfläche entschieden. „Außerdem harmoniert der Stahl gut mit Vergoldungen“, erläutert Lenssen. Beim Kreuz sind die Gestalt Jesu und die Wolken vergoldet. „Ich habe mit Cortenstahl sehr gute Erfahrungen gemacht“, ergänzt der frühere Kunstreferent und verweist unter anderem auf den Ölberg an der Kirche von Baunach in der Nähe von Ebern und die Ausstattung der Kirche auf dem Volkersberg.

Der Auftrag, das Flurkreuz zu fertigen, ging an die von Erik Hofmann geleitete Würzburger Kunstschmiede Schrepfer. Mit dieser arbeitet Lenssen schon seit Jahrzehnten zusammen. Die Kunstschmiede hatte für Randersacker auch die Bildstele mit dem heiligen Urban geschaffen. „Das ist ein sehr guter Handwerker, der meine Handschrift kennt und weiß, was ich will“, lobt der ehemalige Kunstreferent der Diözese.

Bei einem Ortstermin in Randersacker präsentierte Hofmann das monumentale Flurkreuz, allerdings noch ohne Vergoldung. Dieser Arbeitsschritt werde noch folgen, kündigte Lenssen an, als er das sechste von ihm entworfene Flurkreuz präsentierte. Danach ging es mit Ralf Kuhn vom Bauhof der Gemeinde Randersacker weiter zu dem künftigen Standort hoch über dem Maintal mit weiter Aussicht auf die Flusslandschaft. Noch war einiges zu erledigen. Aber Dr. Lenssen zeigte sich zuversichtlich: Die Einweihung werde wie geplant am 14. September um 17 Uhr im Rahmen einer Andacht zum Fest Kreuzerhöhung stattfinden.

Von Stefan W. Römmelt