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Nicht nur auf die Starken schauen

Don-Bosco-Berufsbildungswerk seit 25 Jahren ein Erfolgsmodell – Landtagsvizepräsidentin Stamm: Auch die Schwachen haben ihren Stellenwert

Würzburg (POW) „Die Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts ist die Bildungspolitik.“ Das hat Barbara Stamm, bayerische Landtagsvizepräsidentin, beim Festakt zum 25. Jubiläum des Würzburger Don-Bosco-Berufsbildungswerks (BBW) betont. Sie ermahnte die Politik, nicht nur auf die starken Menschen in der Gesellschaft zu schauen. „Auch die Schwachen haben ihren Stellenwert und müssen, da Deutschland ein Sozialstaat ist, gefördert werden.“ Die Gesellschaft könne sich nicht aus dieser Pflicht stehlen. Viele redeten von Nachhaltigkeit und Prävention, aber keiner wolle dafür bezahlen. Ausschreibungen, wie sie im Sozialbereich mittlerweile Gang und Gebe sind, seien der falsche Weg. Denn dann zähle nur der Preis und nicht mehr Qualität.

Viele Jugendliche erführen erstmals im BBW eine persönliche Annahme. „Für manchen ist es neu, dass sich jemand für ihn interessiert oder Zeit für ihn hat.“ Das BBW sei dennoch keine Spielwiese. „Die Zeiten, in denen Jugendliche vor der ‚bösen’ Außenwelt geschützt werden mussten, sind heute vorbei“, betonte Stamm. Die Jugendlichen hätten heutzutage einen eng strukturierten Alltag, um so optimal auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet zu werden.

„Durch die gute Kooperation der Stadt und den beiden Trägern Diözesan-Caritasverband und Salesianerorden ist diese Einrichtung seit 25 Jahren ein Erfolgsmodell in Würzburg und über die Grenzen von Unterfranken weit bekannt“, hob Schirmherr und Bürgermeister Dr. Adolf Bauer hervor. Das Konzept „Alles unter einem Dach“, zu dem die Berufschule, die Ausbildungsstätten und bei Bedarf das Internat zählen, habe sich bewährt.

2000 Jugendliche haben seit 1981 im Don-Bosco-Berufsbildungswerk erfolgreich eine Ausbildung absolviert, erklärte Eugen Hain, Leiter der Agentur für Arbeit in Würzburg. Die Aufgabe, junge Menschen für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen, habe sich das BBW auch in Zeiten leerer Kassen auf die Fahne geschrieben. „Ein großes Plus des BBW ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis“, sagte Hain. Dies werde besonders deutlich an den innovativen Ideen der Einrichtung: 1998 ging das Ausbildungshotel in Gadheim in Betrieb. Dort bekommen junge Menschen unter realen Bedingungen eine Ausbildung zum Beikoch oder zur Fachkraft im Gastgewerbe – Wochenenddienst und Arbeiten bis spät in die Nacht inklusive.

Hain lobte Einrichtungsleiter Norbert Klemm für sein Engagement bei der Einführung des Fachwerkers. Bei dieser Ausbildungsform steht die Praxis und nicht die Theorie im Vordergrund. Das sei eine unheimliche Erleichterung für die Jugendlichen, die ansonsten mit den Anforderungen im normalen Berufsschulunterricht nicht zurecht kommen. Das BBW sei gut gerüstet und passe sich den Gegebenheiten des Marktes an, ohne dabei seinen pädagogischen Auftrag zu vergessen. „Eine Teilhabe am Arbeitsmarkt ist die Vorraussetzung, um in das Gesellschaftsleben integriert zu sein. Wir können es uns nicht leisten, Menschen, die sowieso am Rande sind, davon auszuschließen und in der Ecke stehen zu lassen“, forderte Hain.

bd (Caritas)

(2106/0775; E-Mail voraus)

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