München/Würzburg/Münsterschwarzach/Rödelsee/Triefenstein (POW) In ökumenischer Gemeinsamkeit haben sich Gemeinschaften aus Unterfranken beim 2. Ökumenischen Kirchentag in der „Oase des Lebens“ präsentiert. Inmitten des Trubels auf dem Messegelände in Riem boten evangelische und katholische Brüder und Schwestern in Halle B2 Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen und spirituell aufzutanken. Das Angebot fand regen Zuspruch.
In der „Oase des Betens und Arbeitens“ waren Münsterschwarzacher Benediktiner, die Schwestern von der Communität Casteller Ring auf dem Schwanberg bei Rödelsee sowie die Gemeinschaft der Christusträger aus Triefenstein vertreten. Die Münsterschwarzacher Benediktinermönche luden ins Skriptorium ein. Ganz in mittelalterlicher Tradition boten sie den Kirchentagsbesuchern Raum, mit Feder und Tinte das Evangelium nach Markus handschriftlich zu kopieren. „Die Seiten werden später gebunden“, erklärte Pater Pascal Herold. Außerdem konnte, wer wollte, sich unter Anleitung der Benediktiner eine Gebetsschnur nach Art eines Rosenkranzes basteln.
Die ebenfalls der benediktinischen Tradition verpflichteten evangelischen Schwestern der Communität Casteller Ring luden zum Verzieren von Kerzen ein. „Wir arbeiten schon seit Jahren zusammen, zum Beispiel in der Ausbildung während des Noviziats. Von daher kennen wir einander“, erläuterte Schwester Kathrin-Susanne Schulz die für beide Seiten selbstverständliche Kooperation beim Kirchentag.
Eine Verbindung haben die Münsterschwarzacher auch mit den an der gleichen Oase vertretenen Christusträgern aus Triefenstein, die zum Bearbeiten eines kleinen Holzkreuzes an die Werkbank einluden. Ihr langjähriger Abt Dr. Fidelis Ruppert begleitete die Brüder bei der zurückliegenden Wahl ihres Oberen.
Der Name der Oase war im Übrigen Programm: Ganz selbstverständlich wurde alle halbe Stunde die Arbeit unterbrochen, um im Halbkreis um den Brunnen in der Oase versammelt ein Gebet zu sprechen.
Den Lebensmut zu erneuern war Ziel der „Oase der Ermutigung“, die von den Würzburger Ritaschwestern und den evangelischen Selbitzer Schwestern verantwortet wurde. „Wir haben uns gesucht und gefunden“, sagte Schwester Angela Zehe. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft aus Oberfranken wertete sie als äußerst angenehm und anregend.
In fünf kleinen Zelten boten die Schwestern Gelegenheit, sich anhand der biblischen Geschichte des Elija mit den eigenen Enttäuschungen und Verstrickungen auseinander zu setzen, auf die Scherben und Brüche zu blicken, aber auch in der Begegnung mit Gott neue Kraft für den eigenen Weg zu schöpfen so wie Elija, der plötzlich Brot und Wasser findet. „Viele haben mir berichtet, dass sie hier in der Oase tatsächlich erlebt haben, dass auch alte Verstrickung sich durch den Kontakt mit der Quelle Christus gelöst haben und sie gestärkt weitergehen.“
(2010/0657; E-Mail voraus)
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