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Passionsspiele mit frischem Wind

Nach fünf Jahren Pause wieder Fränkische Passionsspiele in Sömmersdorf – Neuer Bühnenteil macht Umgestaltung einiger Szenen notwendig – Schirmherr Bischof Dr. Friedhelm Hofmann eröffnet Spiele im Juni 2008

Sömmersdorf (POW) Nach fünf Jahren Pause starten die Fränkischen Passionsspiele in Sömmersdorf im Landkreis Schweinfurt in die nächste Runde: Am Montag, 19. November, beginnt in der Geschäftsstelle der Kartenvorverkauf für insgesamt 16 Vorstellungen von Juni bis August 2008. Als Schirmherr eröffnet Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Sonntag, 22. Juni, die Freilichtspiele. 2008 ist ein ganz besonderes Jahr, denn es gibt ein Doppeljubiläum zu feiern: Vor 75 Jahren fanden die ersten Passionsspiele in Sömmersdorf statt, und 50 Jahre sind seit der ersten Vorstellung nach Kriegsende vergangen. Rund 260.000 Zuschauer haben seither den Weg nach Sömmersdorf gefunden.

Das Programm für die nächste Spielzeit stellte der Vorstand am Dienstag, 13. November, bei einer Pressekonferenz vor. Ganz traditionell wird das Passionsspiel – mit Ausnahme der Regisseurin und dem ersten Regieassistenten – ausschließlich von den Dorfbewohnern ehrenamtlich auf die Beine gestellt: Rund 420 Einwohner – das sind zwei Drittel der Dorfbevölkerung – haben sich bereit erklärt, als Schauspieler oder hinter der Bühne mitzuhelfen. Davon waren über 130 bei den jüngsten Passionsspielen im Jahr 2003 noch nicht dabei. Auf die Mitwirkenden kommt ein strammes Programm zu: 16 Probenwochenenden sind vorgesehen. „Die müssen teilweise bei Minusgraden durchhalten“, sagte der erste Vorsitzende der Passionsspiele, Robert König. „Wir haben einen großen Respekt vor der Leistung und sind stolz auf unsere Mitspieler.“

Die Passionsspiele zeigen in 20 Szenen die Leidensgeschichte Jesu vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung. Der Text orientiert sich im Wesentlichen an den Evangelien. Frank Greubel, dritter Vorsitzender, konnte für die Inszenierung einige Neuerungen ankündigen. Der rechte Teil der Bühne wurde komplett abgerissen. An der Stelle sollen Häuser und Straßen Jerusalems entstehen. Für die Inszenierung bedeutet das: Es wird eine neue Auferstehungs-Szene geben, die Szenen mit Herodes und am Ölberg bekommen eine neue Choreographie. Wie die Geißelung und Verspottung Jesu durch die Römer aussehen wird, bestimmen die Spieler, die in die Rollen der Römer schlüpfen, diesmal selbst. „Die Geißelung war im Dorf immer sehr umstritten“, erklärte Greubel. „Darum haben wir uns für diese Lösung entschieden.“ Um die Dramaturgie des Werkes zu verbessern, sind einige Monologe gekürzt worden. Doch es ist auch etwas hinzugekommen: Das Gleichnis der Sünderin wurde in eine der Szenen integriert. „Der Zuschauer soll noch mehr zum Nachdenken angeregt werden“, sagte Greubel. „Was wir machen, ist nicht nur Schauspiel, sondern auch Verkündigung der frohen Botschaft. Wir erreichen Menschen, die die Kirche nur schwer oder gar nicht mehr erreicht.“

Schauspielpädagogin Barbara Zorn aus Bad Schwalbach übernimmt die Regie der Passionsspiele, sie ist zum sechsten Mal mit dabei. „Am meisten freue ich mich darüber, dass wir eine neue Auferstehung bekommen“, sagte sie. „Bei den früheren Inszenierungen fiel ein Stein um und Jesus stand da – das hat mir nicht gefallen.“ Zorn möchte bei ihrer Arbeit als Regisseurin an ihrer alten Devise festhalten: Mit den Augen der Zuschauer zu sehen und den Herzen der Darsteller zu arbeiten. „Wenn der Zuschauer nach der Vorstellung das Gefühl hat und denkt: Ja, so könnte es gewesen sein – dann haben wir es geschafft.“

Um die Anlage mit 2000 fast komplett überdachten Sitzplätzen zu verbessern und zu verschönern, investierte der Verein Fränkische Passionsspiele seit 2006 rund 170.000 Euro. Das Geld wurde unter anderem für die Zuschauerplätze, die Bühne und die Schirmüberdachung gebraucht. „Wir sind eigentlich schon im Minus und hoffen jetzt auf die Einkünfte des Kartenvorverkaufs“, sagte König. Nach seiner Einschätzung werden sich zum Beginn der Spielzeit die Gesamtinvestitionen auf rund 300.000 Euro belaufen.

Die Karten können bestellt werden montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr und 17 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 11 Uhr in der Geschäftsstelle der Passionsspiele in 97502 Euerbach-Sömmersdorf, Telefon 09726/2626, Fax 09726/909066, E-Mail info@passionsspiele-soemmersdorf.de, Internet www.passionsspiele-soemmersdorf.de.

(4607/1565; E-Mail voraus)

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