Würzburg (POW) Ohne die finanzielle Hilfe aus Deutschland geht es nicht: Die Bedeutung der Patenschaftsaktion für den Priesternachwuchs in Lateinamerika haben Vertreter der Bischöflichen Aktion Adveniat am Mittwoch, 25. April, in Würzburg hervorgehoben. „Viele Anwärter kommen aus armen Verhältnissen und können nur dank finanzieller Mittel aus Europa das Priesterseminar besuchen“, erklärte Prälat Bernd Klaschka, Geschäftsführer von Adveniat. Die Patenschaftskonferenz 2007 der deutschen Bistümer, die jedes Jahr in einem anderen Bistum zu Gast ist, kommt in diesen Tagen im Exerzitienhaus Himmelspforten zusammen.
„Allein im Bistum Würzburg sind es 100 Personen, die mit regelmäßigen Spenden die Priesterseminare in Kolumbien unterstützen. Im Jahr 2006 gab dieser Unterstützerkreis über 45.000 Euro“, erklärte Domkapitular Hans Herderich, Patenschaftsreferent der Diözese Würzburg. Neue Paten seien jederzeit willkommen. Neben dem Engagement des Bistums Würzburg für Bolivien sei dies ein Beitrag zur Unterstützung der jungen Kirche in Lateinamerika.
75 Prozent der Jugend Lateinamerikas sei katholisch, erläuterte Klaschka. 48 Prozent aller Menschen in Mittel- und Südamerika lebten in Armut, die Hälfte davon wiederum müsste pro Tag mit weniger als einem US-Dollar auskommen. „Diese Menschen brauchen spirituellen Beistand, aber auch Menschen, die sich für ihre Rechte einsetzen.“ Bei Pfarreigrößen von 50.000 und mehr Gläubigen pro Priester sei deren Einsatz in Pastoral und Gesellschaft wichtiger denn je. „Laien unterstützen wir ohnehin schon seit Jahren“, sagte der Prälat.
Wie nötig die Unterstützung für die Priesterausbildung in Südamerika durch Adveniat ist, sei ihm erst bewusst geworden, als er selbst die Verantwortung an einem Priesterseminar übernommen habe, erzählte Cristino Bohnert Bauer, Priester aus Paraguay. „Mein Bischof musste teilweise Kandidaten abweisen, weil kein Geld für die Ausbildung zur Verfügung stand.“ Nicola van Bonn, Referentin bei Adveniat, hob hervor, wie wichtig es für die Menschen Lateinamerikas sei, einen Priester zu haben, der ihre Sprache spreche. „Wir alle beten in unserer Muttersprache.“
Derzeit unterstützt Adveniat 348 Priesterseminare in Lateinamerika, in denen über 8900 Seminaristen ausgebildet werden. Insgesamt flossen im Jahr 2006 für diesen Zweck über 4,9 Millionen Euro.
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