Michelau im Steigerwald (POW) 92 Jahre alt wird am Samstag, 16. September, Pfarrer i. R. Otto Storg, langjähriger Seelsorger von Bischwind und Mönchstockheim. Storg wurde 1914 in Schweinfurt geboren. 1936 legte er in Würzburg das Abitur ab. Vier Wochen nach der Priesterweihe durch Bischof Dr. Matthias Ehrenfried am 16. März 1941 wurde der junge Geistliche zum Kriegsdienst eingezogen und musste beim Russlandfeldzug Sanitätsdienst leisten. In Kiew gelang es ihm, rund 200 gefangene Juden in die Freiheit zu entlassen. 1945 kehrte er in seine Heimat zurück und trat in Fellen seine erste Kaplanstelle an. Die nächsten Stationen waren Wörth, Alzenau und Amorbach. 1952 wurde Storg Kuratus in Soden, 1959 Pfarrer in Hendungen. 1962 verlieh ihm Bischof Dr. Josef Stangl die Pfarrei Bischwind. Storgs besondere Liebe galt der Wallfahrtskirche „Bischwinder Kappel“, die er zwei Mal restaurieren ließ. Die Gemeinden Bischwind und Mönchstockheim dankte ihrem langjährigen Seelsorger mit Ehrenbürgerurkunden und der Bürgermedaille in Gold für seinen Einsatz. Pfarrer Storg hat sich seit 1980 für den Kirchenbau in Tansania engagiert und für drei Gotteshäuser in den Diözesen Iringa, Njombe und Songea die Finanzmittel bereitgestellt. Dafür wurde Storg zum Ehrenhäuptling der Wahehe, eines in Tansania lebenden Volkes, ernannt. Seit 2004 ist er auch Ehrenkanoniker des Kapitels der Heilig-Geist-Kathedrale im tschechischen Königgrätz. Dort hatte er sich schon in der Zeit des Zweiten Weltkriegs durch Großherzigkeit und Mut ausgezeichnet. 2004 benannte die Gemeinde Bischwind aus Anlass von Storgs 90. Geburtstag eine Straße „Pfarrer-Otto-Storg-Straße“. In seiner Hauskapelle feiert Storg regelmäßig die heilige Messe. Er nimmt sich viel Zeit für Lektüre, Gebet und körperliche Erholung.
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