Würzburg (POW) Zum Einsatz für eine bessere Welt hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Christen aufgerufen. „Wer an Gottes Zusagen, an das ewige Leben glaubt, der ist geradezu verpflichtet, positiv die Welt zu verändern“, sagte er bei der Pontifikalvesper am Kiliani-Wallfahrtstag der Priester, Diakone und pastoralen Berufe. Gottes- und Nächstenliebe gehörten untrennbar zusammen. Den Seelsorgerinnen und Seelsorgern legte der Bischof nahe, das, was sie verkündeten, auch selbst zu leben.
Bei der traditionellen Vesper am Dienstagnachmittag, 10. Juli, in der Mitte der Wallfahrtswoche war das Neumünster mit rund 500 Frauen und Männern aus dem gesamten Bistum bestens gefüllt. „Wie viele Wunder dürfen wir konkret während unserer Seelsorgearbeit erleben. Wie viele Aufbrüche, innere Bekehrungen und Engagement gläubiger Mitchristen prägen unseren Alltag“, rief der Bischof den Seelsorgern zu. Die demographischen Prognosen für Deutschland zeigten eine weiter schrumpfende Kirche an. Dagegen wachse und blühe die Kirche in vielen Teilen der Welt. Die Kirche sei dort jung und lebendig, aber auch angegriffen und verfolgt. „Die Christen machen die weltweit größte verfolgte religiöse Gruppe aus. Das Blut der Märtyrer ist der Same für neue Christen.“
Der Kirche in Europa empfahl der Bischof, den Kairos, den richtigen Zeitpunkt im aktuellen Umbruch zu ergreifen. Weder die Flucht in Vergangenes – in die vermeintlich gute alte Zeit – noch die Flucht nach vorne mit Abwurf vermeintlichen Ballastes sei die Lösung, sondern die Hinwendung zum eigenen Ursprung, zu den eigenen Quellen, zu Christus. Den Seelsorgern legte er dabei nahe, sich genügend Zeit zu nehmen, um mit Christus zu kommunizieren. Die tägliche Eucharistiefeier, die stille Zeit vor dem Tabernakel, das Breviergebet, die Schriftlesung und die Beichte seien wesentliche Eckpfeiler dieses Austausches. „Die Menschen müssen uns in ihrer Suche nach Gott als betende Hirten erleben.“ Gerade wegen der gewaltig gestiegenen Anforderungen an die Seelsorger sei die Zeit mit Gott kein Luxus, sondern Kraftquelle. Aus der persönlichen Gottesbeziehung erwüchsen die Sensibilität und die Kraft zur Begegnung mit dem Nächsten.
Schließlich rief der Bischof die Seelsorger auf, voll Freude und Dankbarkeit auf die Frankenapostel zu schauen. „Wagen auch wir den Aufbruch in die Zukunft in der Freude des Psalmverses: Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ Der Pontifikalvesper schloss sich eine Begegnung auf dem Kiliansplatz an.
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