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Predigt von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Abschluss der Domschultagung „Te Deum laudamus“

am 12. April 2008 in der Seminarkirche Sankt Michael in Würzburg

Der kirchliche Raum, seine Ausstattung und die darin gefeierte Liturgie bilden im Zusammenklang von Raum, Wort und Musik eine künstlerische Einheit, die sich zum Lobe Gottes und zur Freude der Feiernden entfaltet.

Heute Abend, zum Abschluss der Domschultagung „Te Deum laudamus“ geschieht dies auf beeindruckende Weise in dieser Seminarkirche, die in ihrem figuralen Programm auf die Apokalypse und damit auf das Finale der menschlichen Weg- und Sinnsuche ausgerichtet ist.

Der Text dieser Vesper aus dem ersten Buch der Chronik (15,16; 16,7-10) lenkt unseren Blick zurück auf den König David, der den Vorstehern der Leviten, dem ‚priesterlichen Stamm’ aufträgt, ihren Stammesbrüdern, den Sängern, Instrumente zu geben, damit das Gotteslob noch eindrucksvoller erklingen könnte. Eigens genannt werden die Harfen, Zithern und Zimbeln.

Wir selber erleben in der Vielfalt der Instrumente unserer Zeit eine große bereichernde Ausfaltung der Möglichkeiten, Gott zu loben. Wie schwingt die Seele mit, wenn die Musik den Kirchenraum erfüllt und die Grenze zu Gott hin musikalisch öffnet.

In Würzburg sind wir mit einer wunderbaren Dommusik beschenkt, die wegen ihrer Vielfalt und hohen Qualität viele Besucher anzieht und an das liturgische Geschehen heranführt. So wurde im Zusammenhang mit den liturgischen Feiern für die beiden bischöflichen Jubilare Kompositionen von Mozart und Bruckner zu Gehör gebracht. Eine Vielzahl von großartigen Aufführungen dürfen wir immer wieder erleben. Erwähnen möchte ich nur als pars pro toto das im November 2006 im Kiliansdom aufgeführte Domkonzert „Paradisi Gloria“, das mit mehr als 200 Akteuren des Herrenchores der Würzburger Domsingknaben, der Mädchenkantorei, des Würzburger Domchores und Domorchesters und einzelner Solisten aufgeführt wurde.

Dieses mit einem außergewöhnlichen Lichtdesign verbundene Ereignis riss die Menschen zu Begeisterungsstürmen hin. König David hätte wohl seine helle Freude daran gehabt, dient doch all dieses musikalische Bemühen der Verherrlichung Gottes.

Wir sind als Menschen unterwegs, Pilger zur himmlischen Heimat. Wenn wir von der himmlischen Liturgie sprechen, dann denken wir unwillkürlich auch an Musik. Diese verbindet uns Peregrinati mit unserem Lebensziel Gott. Gottes Herrlichkeit und Ehre leuchtet uns durch das musikalische Erleben auf anrührende Weise auf. Wir gewinnen eine Ahnung von der Seligkeit, auf die wir hoffen dürfen und die uns verheißen ist.

In der Apokalypse wird eindrucksvoll von der großen Schar gesprochen, die ruft: „Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist bei unserem Gott.“ (19,1). Ja, vom Thron selbst war der Ruf zu hören: „Preist unsern Gott, all seine Knechte und alle, die ihn fürchten Kleine und Grosse.“ (19,5)

Die beiden Jubilare, deren heute die Domschultagung gewidmet ist, haben ihr ganzes Leben im Bannkreis der Musik entfaltet – und dies zum Lobe Gottes. Stimmen wir alle ein in den Jubelruf „Te Deum laudamus“, damit auch wir uns im Nachsinnen über Gottes Wunder von Herzen freuen können.

Amen.