Würzburg (POW) Bischof Erwin Kräutler aus dem Amazonasbistum Xingu ist Gast bei der Premiere des Tags der Weltkirche am Samstag, 16. Mai, in Würzburg. Der weltweit bekannte Kräutler stammt aus Österreich und arbeitet seit 1965 als Missionar in Brasilien. 1980 wurde er zum Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens ernannt. Der Tag der Weltkirche steht unter dem Motto „Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“.
„Dom Erwin“ wird Bischof Kräutler in Amazonien genannt. Er ist für seinen kompromisslosen Einsatz für die Rechte der indigenen Völker international bekannt geworden. Sein Engagement gilt der Option für die Armen und der Verteidigung des Lebensraums in Amazonien. Dadurch gerät er immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. 1987 überlebte er ein als Autounfall getarntes Attentat schwer verletzt, ein Mitbruder kam dabei ums Leben. 2005 wurde die in seiner Diözese arbeitende Ordensfrau Schwester Dorothy Stang wegen ihres Einsatzes für die Landrechte der Kleinbauern auf offener Straße erschossen. Aktuell hat die Mafia von Großgrundbesitzern und Landspekulaten ein Kopfgeld von umgerechnet zirka 400.000 Euro auf Bischof Kräutler ausgesetzt. Doch auch diese massiven Todesdrohungen halten ihn nicht davon ab, sich weiterhin für die Rechte der Menschen im Amazonasraum, für das Reich Gottes und mehr Gerechtigkeit einzusetzen.
Bischof Kräutler feiert am Samstag, 16. Mai, um 10 Uhr einen Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom. Die Musikgruppe Taktwechsel, die bolivianische Tanzgruppe Jatun Wayra und die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) gestalten den Gottesdienst mit. Daran schließt sich um 11.30 Uhr ein Vortrag des Amazonasbischofs zum Thema „Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit – eine Herausforderung in Brasilien und bei uns“ im Sankt Burkardushaus an. Eine-Welt- und Solidaritätsgruppen aus dem Bistum Würzburg und darüber hinaus stellen an Info- und Aktionsständen ihre Arbeit vor und laden zum Mitmachen ein. Workshops nehmen neben Lateinamerika auch Afrika und Lateinamerika in den Blick und stellen Fragen nach weltweiter Gerechtigkeit, Solidarität in einer globalisierten Welt und dem interreligiösen Dialog. Neben Bischof Kräutler kommen dabei auch Gäste aus Afrika und Asien zu Wort. Untermalt von Rhythmen der Sambagruppe „Samba Osenga“ der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Würzburg läutet Moderator Eberhard Schellenberger vom Bayerischen Rundfunk um 15.45 Uhr die Schlussrunde mit Bischof Kräutler, den Gästen aus Afrika und Asien sowie Domkapitular Monsignore Hans Herderich ein.
Bereits am Donnerstag, 14. Mai, findet um 19 Uhr ein Gastvortrag von Bischof Kräutler an der Universität Würzburg, Sanderring 2, Hörsaal 318, in Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg und der Katholischen Akademie Domschule statt. Das Thema des Vortrags lautet: „Theologie und Pastoral in Lateinamerika heute“. Am Freitag, 15. Mai, spricht Kräutler mit den Priestern der Diözese Würzburg zum Thema „Visionen für eine Kirche in Europa – was aus meiner Sicht pastoral, spirituell und strukturell Zukunft haben könnte“.
Information und Anmeldung zum Tag der Weltkirche im Internet unter www.weltkirche.bistum-wuerzburg.de, E-Mail mef@bistum-wuerzburg.de.
(1609/0480; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet
Hinweis: Bischof Kräutler steht für Medienanfragen am Freitag, 15. Mai, um 10.30 Uhr bei einer Pressekonferenz im Sankt Burkardushaus bereit. Eine gesonderte Einladung erfolgt noch.