Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Publikum war Feuer und Flamme

„Nacht der offenen Kirchen“ in Würzburg erneut sehr gefragt – Angebote von Gospelgesang bis Meditation in 18 Kirchen

Würzburg (POW) Die Jugend von heute – sie ist ganz schön engagiert. Davon haben sich die Besucher am Samstagabend, 2. Oktober, in der Jugendkirche im Kilianeum-Haus der Jugend selbst ein Bild machen können. Im Rahmen der vierten „Nacht der offenen Kirchen“ in Würzburg berichteten dort Jugendliche von ihren Erfahrungen bei Auslandsaufenthalten. Einer von ihnen ist Benedikt Blank. Anstelle von Bundeswehr oder Zivildienst arbeitete der 20-Jährige für ein Jahr in einer Schule in Tansania. Erst seit wenigen Wochen ist er zurück in Würzburg. „Eigentlich sollte ich in der Schule die Lehrer nur ein wenig unterstützen, doch schon bald stand ich allein vor der ganzen Klasse und musste Mathe geben“, erinnert er sich in seinem Vortrag. Lehrermangel ist also nicht nur ein deutsches Problem.

Für Blank war das keine leichte Aufgabe, denn Englisch sprechen in Tansania nur wenige, und die Amtssprache Swahili war ihm anfangs kaum geläufig. „Da kommst du ganz schön ins Schwitzen, zumal eine Klasse aus bis zu 50 Schülern bestehen kann“, sagt er, während das Publikum in der Jugendkirche gebannt zuhört. Militärischer Drill, gemeinsames Marschieren über den Schulhof, das Schlagen von Schülern durch die Direktorin – trauriger Alltag in Tansania, weiß Blank zu berichten. Schnell könne sich Enttäuschung breit machen, denn von pädagogischen Methoden aus Europa wolle hier keiner etwas hören: „‘Ich gehe in die Ferne und verändere die Welt‘, dieses Motto geht nicht auf“, sagt Blank. Wer sich in einem fremden Land engagieren wolle, müsse sich arrangieren.

Das Publikum in der Jugendkirche Kilianeum ist schnell Feuer und Flamme für die Nacht der offenen Kirchen. Kein Wunder, denn neben den Vorträgen der Jugendlichen zeigte ein Feuerakrobat, was für Kunststücke mit dem brennenden Element möglich sind.

Insgesamt boten 18 verschiedene Gotteshäuser, darunter auch das der griechisch-orthodoxen Gemeinde, an diesem Abend ein buntes Programm und öffneten den vielen Besuchern Türen, die sonst verschlossen bleiben. So gewährten die Ursulinen Zugang zur Antoniterkirche. Dort gab es neben einer Meditation auch eine von den Schwestern gestaltete Vesper. Nach Afrika wurden die Besucher in der Kirche Sankt Stephan entführt. In bunten Gewändern sang ein Gospelchor aus Tansania traditionelle Folklore. Zu sehen gab’s außerdem eine Diashow aus der Heimat des Chores, gemixt mit einem Vortrag über das Leben auf dem Kontinent.

Im Würzburger Dom las Bischof Dr. Friedhelm Hofmann Texte aus Thomas Mertons „Apokalypse der neuen Welt“, während in der Marienkapelle Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand zusammen mit dem evangelischen Regionalbischof Christian Schmidt ökumenische Impulse gab. Ein gemeinsames Ende fand die „Nacht der offenen Kirchen“ um 24 Uhr auf dem Marktplatz, wo es ein Abschlussgebet gab.

„Hochzufrieden“ zog Mit-Organisatorin Gabriele Flörchinger von der Ökumenischen Citypastoral am Montag, 4. Oktober, Bilanz: „Alle Kirchen waren gut besucht, mehr kann man sich nicht wünschen.“ Es sei ein spezielles Publikum, das sich den Termin immer freihalte und jedes Jahr komme.

(4010/1216; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet