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Rückenwind für 10.000 Kandidaten

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ruft zur Stimmabgabe bei der Pfarrgemeinderatswahl am 7. März auf – Hoffnung auf hohe Wahlbeteiligung

Würzburg (POW) Rund 10.000 Kandidatinnen und Kandidaten treten am Sonntag, 7. März, bei der Pfarrgemeinderatswahl im Bistum Würzburg an. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ruft die mehr als 736.000 wahlberechtigten Katholiken der Diözese zur Stimmabgabe auf, um den Kandidaten „Rückhalt und Rückenwind“ für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu geben. In vielen Gemeinden ist die Briefwahl bereits angelaufen. Dort kann man die Stimmzettel in Wahlurnen einwerfen, die meist in der Kirche oder im Pfarrheim stehen.

„Unsere Zeit braucht neue Ideen, Kirche zwischen Tradition und Zukunft zu gestalten. Hier ist gerade der Pfarrgemeinderat vielerorts das gestaltende Gremium“, schreibt Bischof Hofmann in seinem Wahlaufruf. Matthias Reichert, Geschäftsführer des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg, hofft auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung: „Die Pfarrgemeinderäte sollen wissen, dass viele Menschen hinter ihnen stehen.“ Bei der vergangenen Wahl 2006 füllten rund 33 Prozent der wahlberechtigten Katholiken in der Diözese Würzburg ihren Stimmzettel aus. Durchschnittlich lag die Wahlbeteiligung in den bayerischen Bistümern bei 17 Prozent.

Zurückzuführen ist die relativ rege Wahlbeteiligung in Würzburg auf die Allgemeine Briefwahl. Bei dieser Wahlform bekommen die wahlberechtigten Katholiken ihren Stimmzettel unaufgefordert per Post zugeschickt, und haben dann sieben bis 14 Tage Zeit, ihn an festgelegten Stellen abzugeben. Rund 75 Prozent der Pfarreien bevorzugen diese Variante, berichtet Reichert. In vielen Gemeinden ist die Wahl so bereits angelaufen oder tut es in den kommenden Tagen. Die übrigen Pfarreien öffnen ihr Wahllokal rund um die Gottesdienste am Samstag und Sonntag, 6. und 7. März. Die Zeiten dafür könne der Wahlausschuss vor Ort selbstständig festlegen, erläutert Reichert.

Die Kandidatenfindung habe sich in weiten Teilen schwierig gestaltet. Insgesamt gäbe es weniger Kandidaten als vor vier Jahren. Als Grund nennt Reichert die veränderten Lebensumstände der Menschen, die ein ehrenamtliches Engagement erschweren würden: „Die Ladenöffnungszeiten werden nach hinten geschoben, die Arbeitszeiten der Angestellten immer flexibler gestaltet, die Wege zum Arbeitsplatz länger.“ Mit der Resonanz auf die vom Diözesanrat und dem Referat Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde entwickelte „Kandidatenbox“ zeigt sich Reichert aber zufrieden. Die kleine Wahlurne aus Pappkarton, die im Pfarrheim, beim Bäcker, in der Gastwirtschaft oder im Supermarkt aufgestellt werden konnte und zu vorbehaltslosen Kandidatenvorschlägen anregen sollte, habe dazu beigetragen, dass auch Kandidaten außerhalb der kirchlichen Kerngemeinde gefunden wurden.

Dennoch räumt Reichert ein, dass es in einigen Pfarreien gerade so viele Kandidaten wie Sitze im Rat oder gar weniger Kandidaten wie Sitze gibt. In diesen Fällen müsse eine Persönlichkeitswahl durchgeführt werden. Das bedeutet, dass die Wähler eigene Personenvorschläge auf den Stimmzettel schreiben dürfen, anstatt nur Kreuze zu machen. So gewählte Katholiken hätten dann drei Tage Bedenkzeit, ihre Wahl anzunehmen. Voll handlungsfähig sei der Pfarrgemeinderat in jedem Falle. „Theoretisch kann er auch nur aus einer einzigen Person bestehen“, erklärt Reichert. Das Aufgabengebiet müsse eben entsprechend an die Mitgliederstärke des Rates angepasst werden.

Der Abschluss der Errichtung von Pfarreiengemeinschaften im Bistum spiegelt sich in der Pfarrgemeinderatswahl noch nicht wider. Überwiegend wählen die einzelnen Pfarreien ihren eigenen Rat. Nur rund 15 der 157 errichteten Gemeinschaften wählen ein gemeinsames, übergreifendes Gremium. Dass dies kein Nachteil sein muss, beweist ein Blick auf die Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Innenstadt: 33 Katholiken kandidieren dort für 16 Ratsplätze.

Bei der Pfarrgemeinderatswahl sind alle Katholiken wahlberechtigt, die das 14. Lebensjahr vollendet und ihren Hauptwohnsitz im Bistum Würzburg haben, insgesamt mehr als 736.000 Personen. Als Kandidaten für das Gremium wurden Personen ab 16 Jahren zugelassen. Rund 8000 Menschen, zwei Drittel davon Frauen, engagieren sich in den Pfarrgemeinderäten der 620 Pfarreien und Kuratien im Bistum Würzburg.

Die Aufgabengebiete des Pfarrgemeinderats sind vielfältig: Sie reichen von der Jugendarbeit bis zur Gottesdienstfeier, vom Besuchsdienst bei Neuzugezogenen oder im Krankenhaus bis zur Öffentlichkeitsarbeit. In der Praxis kann jeder Pfarrgemeinderat unterschiedliche Schwerpunkte setzen und versuchen, Menschen bei den jeweiligen Projekten zum Mitmachen zu überzeugen. Der Rat hält auch Kontakt zur Kirchenverwaltung. So nimmt er beispielsweise Stellung zum Haushaltsplan.

(0910/0285; E-Mail voraus)

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