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Seelsorger und Buchautor

Prälat Wilhelm Heinz, früherer Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, wird am 7. Dezember 85 Jahre alt – 60. Priesterjubiläum am 4. Dezember

Würzburg/Wolfsmünster/Volkersberg (POW) Domkapitular em. Prälat Wilhelm Heinz wird am Montag, 7. Dezember, 85 Jahre alt. Bereits am 4. Dezember ist er 60 Jahre Priester. Mit Weihbischof Ulrich Boom, seinen Angehörigen und Freunden feiert er am dritten Adventssonntag, 13. Dezember, die Eucharistie um 10 Uhr in seiner Heimatgemeinde Wolfsmünster. Am zweiten Adventssonntag, 6. Dezember, um 9.15 Uhr zelebriert er in der Kirche auf dem Volkersberg. Voller Dank blickt er bei beiden Terminen auf die 85 Lebensjahre zurück: 60 Jahre war er als Priester unter anderem Diözesanjugendseelsorger, Rektor am Volkersberg, Domkapitular und Leiter der Hauptabteilung Seelsorge der Diözese Würzburg.

Heinz stammt aus Wolfsmünster im Landkreis Main-Spessart. Nach Besuch der Volksschule in Wolfsmünster wechselt er 1936 ins Würzburger Kilianeum. 1943 folgt der Militärdienst. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg tritt Heinz ins Priesterseminar Würzburg ein. Bischof Dr. Julius Döpfner weiht ihn am 4. Dezember 1949 in der Mariannhiller Herz-Jesu-Kirche in Würzburg zum Priester. Seine Kaplanszeit verbringt Heinz in Mellrichstadt und Schweinfurt-Heilig Geist. Im Dezember 1952 beruft ihn Bischof Döpfner zum Diözesanjugendseelsorger der Frauenjugend. Gleichzeitig leitet Heinz ab 1953 das Bischöfliche Jugendamt Würzburg. Mitte der 1950er Jahre organisiert Heinz den Aufbau des Jugendhauses Volkersberg und leitet es von Würzburg aus. Die Errichtung der Katholischen Landvolkshochschule Volkersberg und der Thüringer Hütte fallen ebenso in diese Zeit. Ab 1966 wirkt Heinz als Rektor des Jugendhauses Volkersberg, wird Kuratus von Volkers und Jugendseelsorger im Dekanat Bad Brückenau. 1977 erfolgt der Ruf nach Würzburg. Heinz wird zum Domkapitular gewählt und 1978 zum Stellvertretenden Leiter des Seelsorgeamts sowie zum Referenten für Mission, Entwicklung und Frieden ernannt. Im gleichen Jahr übernimmt er das Amt des Diözesan-Landvolkseelsorgers, das er bis 1987 innehat.

1979 wird Heinz zum Referenten für Diasporaarbeit und zum ersten Vorsitzenden des Bonifatiuswerks in der Diözese Würzburg ernannt. Zu seinen Aufgaben gehören auch die Leitung des Pilgerbüros sowie der Vorsitz des Trägervereins des Missionsärztlichen Instituts. Nicht zuletzt die organisatorische und rechtliche Loslösung der Klinik vom Missionsärztlichen Institut kosten viel Zeit und Engagement. „Aber sie war wichtig, damit die Mittel des Instituts nicht für die gesundheitliche Versorgung der Stadt Würzburg aufgebraucht werden“, betont Heinz. Leiter der Hauptabteilung Seelsorge ist Heinz von 1989 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1999. Er arbeitet mit in Führungsgremien der kirchlichen Hilfswerke Misereor, Adveniat und im Päpstlichen Missionswerk der Kinder. Außerdem ist er Mitglied diözesaner Gremien wie des Diözesanrats, Diözesanpastoralrats und Priesterrats. 1986 wird er zum Prälaten ernannt. Das Landvolk ehrt seinen langjährigen Diözesanseelsorger 1989 mit der Bruder-Klaus-Medaille. Im Jahr 2000 würdigt der Caritasverband die Verdienste von Prälat Heinz mit dem Goldenen Caritaskreuz, Wolfsmünster ernennt „den verdienten Sohn“ zum Ehrenbürger.

Auch in den vergangenen zehn Jahren des Ruhestands ist ihm nicht langweilig geworden. Als erstes hat er sich mit der Nutzung von PC und Internet vertraut gemacht. Auf diese Weise informiert er sich täglich über Neues im Bistum und in der Weltkirche und hält via E-Mail Kontakt zu den Mitbrüdern vom Säkularinstitut der Schönstatter Diözesanpriester, aber auch zu Freunden, die er als Missionsreferent der Diözese kennenlernte. „Für Bischof Emmanuel Mapunda aus dem Partnerbistum Mbinga habe ich mir via Internet alle Unterlagen schicken lassen, damit ich ihm hier in Würzburg eine Gleitsichtbrille anfertigen lassen konnte“, berichtet der Prälat schmunzelnd. Wichtigen Raum im Tagesprogramm nimmt das geistliche Leben ein. Zeit nimmt er sich für Schriftlesung oder stilles Gebet vor dem Allerheiligsten. Jeweils um 7 Uhr feiert er in der Hauskapelle der Niederlassung der Erlöserschwestern in der Edelstraße heilige Messe, sonntags um 8 Uhr, „wenn ich nicht, wie meistens, als ‚Priester in Rufweite‘ irgendwo im Bistum aushelfe“.

Zum Ruhestandsdasein von Heinz gehört die kirchenhistorische Forschung. Derzeit macht er ein Buch druckfertig, dass sich mit dem Zeugnis von Schönstättern aus dem Würzburger Kilianeum beschäftigt, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. „Ich habe bereits gedruckte alte Texte am Rechner neu erfasst und um Texte ergänzt, die ich mir aus dem Nachlass von Josef Hofbauer und Martin Mark habe geben lassen“, erzählt Heinz. Nach dem Druckwerk über Karl Riedmann, den langjährigen Pfarrer seiner Heimatgemeinde Wolfsmünster, ist es das zweite Forschungswerk aus der Feder des Prälaten. Die Neustrukturierung der Seelsorge in Pfarreiengemeinschaften beobachtet er mit und betrachtet sie als logische Konsequenz aus dem Priestermangel. „Ich frage mich, ob die Seelsorge langfristig auf Pfarreienebene weitergehen kann oder ob sie nicht eventuell auf anderem Weg gesichert werden muss.“ Heinz appelliert an die Mitverantwortung der Laien, „sie ist entscheidend für die Zukunft der Kirche, zum Beispiel für die Glaubensweitergabe und auch die Gestaltung religiösen Lebens vor Ort“. Schon vor Jahrzehnten hätten die Laien in den Filialgemeinden Rosenkranzgebete oder Kreuzwegandachten gestaltet. „Wir haben Wortgottesdienstleiter ausgebildet und sollten die wertvolle Tradition der verschiedenen Gottesdienstformen nicht verloren gehen lassen.“

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