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Sich aufbrechen lassen für das Wahre

750 Menschen beim Vortrag „Goldene Regeln zum Glück“ des Benediktinerpaters Anselm Grün – Seligpreisungen als Grundlage für ein gelingendes Leben

Würzburg (POW) Benediktinerpater Anselm Grün rief – und 750 Menschen kamen am Mittwochabend, 18. Februar, in die Sankt Adalbero-Kirche in Würzburg. Sie wollten von dem Benediktinermönch und christlichen Bestsellerautor aus eigenem Munde erfahren, welche „Goldenen Regeln zum Glück“ er für ein gelingendes Leben empfiehlt. So saßen sie frierend in der bereits zwei Wochen zuvor ausgebuchten kalten Kirche, doch die Ausführungen des Cellerars der Abtei Münsterschwarzach erwärmten vielen schnell das Herz.

Die Hände vor der Brust verschränkt, dann wieder gestenreich, oft mit mildem Lächeln und hellwachen Augen, spannte er seine Gedanken zu den acht Seligpreisungen aus dem Matthäus-Evangelium aus. Behänd und fast druckreif kamen seine Worte vom erhöhten Podest. Er zitierte aus dem Stegreif Schriftsteller, Philosophen, Psychologen, Wüstenväter oder Theologen und verwob das Ganze eloquent mit eigenen Erfahrungen und Erzählungen. Dabei wirkte er in seiner schwarzen Mönchskutte stets bescheiden, in sich ruhend und präsent.

Jesus ist nach den Worten des Benediktiners ein Lehrer der Weisheit, der den Menschen nichts vorgaukelt. Aber man könne, wenn man den Worten Jesu folge, innere Freiheit erlangen und mit der eigenen Kraft in Berührung kommen. Dabei führe der Weg nicht am eigenen Schmerz vorbei, sondern mitten hindurch. Grün rief dazu auf, die eigene Durchschnittlichkeit ebenso zu betrauern wie verpasste Chancen. Wer das Betrauern verweigere, schwimme schnell im Selbstmitleid oder Beschuldigen von anderen.

Viele, auch junge Menschen stellen nach Beobachtung von Pater Anselm oft maßlose Ansprüche an sich selbst. Man solle aber seinem Wesen gemäß leben, was dem biblischen Begriff der Gerechtigkeit entspreche. Daneben sei es auch wichtig, für soziale Gerechtigkeit und Frieden einzutreten. Frieden dürfe jedoch kein Einheitsbrei sein. Vielmehr entstehe er durch Verhandeln. Das gelte auch für jeden Menschen selbst. Es sei wichtig, mit seinem eigenen Leben Frieden zu schließen. „Alles, was in mir ist, hat Sinn“, benannte er dabei als Grundlage für den Umgang mit sich selbst.

Gelingendes Leben geschehe nicht in einer heilen Welt, stellte Grün weiter fest. Deshalb gebe es auch kein Leben ohne Verletzungen. Dabei würden die mitunter durchaus berechtigten Vorstellungen vom Leben immer wieder zerbrochen. Die Aufforderung an die Menschen sei es, sich aufbrechen zu lassen. „Dann werde ich nicht zerbrochen, sondern aufgebrochen für das Wahre“, sagte der Benediktiner.

Lang anhaltender Beifall dankte dem Referenten, der grippegeschwächt in das Würzburger Gotteshaus gekommen war. Mit einem Ritual und einem alten Segensgebet schloss er seinen Vortrag, ehe er noch geduldig seine Bücher signierte. Veranstaltet wurde der Abend vom Institut für innovative Kommunikation Würzburg. Der Erlös der Benefizveranstaltung geht an die Aktion Patenkind, das Tierheim Würzburg und die Pfarrei Sankt Adalbero.

(0909/0273; E-Mail voraus)

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