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Silbernes Bischofsjubiläum

Aus Großwenkheim stammender Bischof em. Dr. Anton Schlembach am 16. Oktober 1983 in Speyer zum Bischof geweiht – Feier am 19. Oktober

Speyer/Würzburg/Großwenkheim (is/POW) Sein silbernes Bischofsjubiläum begeht am Donnerstag, 16. Oktober, der aus Großwenkheim stammende emeritierte Speyerer Bischof Dr. Anton Schlembach. Aus diesem Anlass feiert er am Sonntag, 19. Oktober, um 10 Uhr im Speyerer Dom ein festliches Pontifikalamt. Ein Begegnungsfest im südlichen Domgarten schließt sich an. Aus Schlembachs Heimatbistum Würzburg nehmen unter anderen Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und Domdekan i. R. Prälat Heribert Brander teil.

Bischof Schlembach, der die Diözese Speyer fast 24 Jahre leitete, stammt aus Großwenkheim, wo er am 7. Februar 1932 geboren wurde. In seiner Heimatdiözese Würzburg war er als Priester mit einer Reihe verantwortungsvoller Aufgaben betraut: Jeweils drei Jahre war er Direktor des Studienseminars in Aschaffenburg und Regens des Priesterseminars in Würzburg. Fast zwölf Jahre erteilte er hauptamtlich Religionsunterricht am Gymnasium in Hammelburg, ehe er am 1. Juni 1981 zum Domkapitular und schon einen Monat später zum Generalvikar des Bistums Würzburg ernannt wurde. Am 25. August 1983 folgte die Ernennung zum Bischof von Speyer. Zwei Monate später weihte ihn sein Vorgänger, der Münchener Erzbischof Dr. Friedrich Wetter, im Dom zu Speyer zum Bischof.

Von Anfang an war es dem Bischof ein wichtiges pastorales Anliegen, dem Glaubensverlust und dem Rückgang der Kirchenbindung entgegenzuwirken. Die Bemühungen um eine Neuevangelisierung und eine Aktivierung der Gemeinden fanden in zahlreichen Initiativen Ausdruck, unter anderem in der Erarbeitung eines Pastoralplanes, der 1993 nach zweijährigem Diskussionsprozess in Kraft gesetzt wurde, sowie in der „Initiative 2000“, mit der sich das Bistum über drei Jahre hinweg auf das Christus-Jubiläum im Jahr 2000 vorbereitete. Auch im karitativen Bereich setzte Schlembach neue Schwerpunkte. So war er der Impulsgeber für die ökumenische Hospizhilfe zur Begleitung Sterbender, die 1991 im Bereich von Bistum und Landeskirche gegründet wurde. Im Jahr 2000 rief er eine „Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind“ ins Leben, mit dem Ziel, Projekte der katholischen Schwangerenberatungsstellen für Mütter in Not- und Konfliktsituationen zu finanzieren und in der Öffentlichkeit für den Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens einzutreten.

Mehr als einmal wurde Speyer in Schlembachs Bischofsjahren europa- und sogar weltweit ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt – so immer dann, wenn Bundeskanzler Kohl einen hohen Staatsgast in seinen Heimatdom brachte, oder auch am Pfingstfest 1990. Damals feierten 17 Kardinäle und Bischöfe aus Ost- und Westeuropa gemeinsam mit Kardinal Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst, im Dom anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt einen „Europagottesdienst“, der in Eurovision übertragen wurde.

Zwei Ereignisse stellten zweifellos den Höhepunkt in Schlembachs Amtszeit dar: Am 4. Mai 1987 kam auf seine Einladung hin Papst Johannes Paul II. während seines zweiten Deutschlandbesuchs nach Speyer und feierte auf dem Domplatz mit 60.000 Teilnehmern eine heilige Messe – für die Stadt und das Bistum ein „Jahrtausendereignis“. Und am 22. Oktober 2006 wurde im Speyerer Dom mit dem Priester und Ordensgründer Paul Josef Nardini, der im 19. Jahrhundert als Pfarrer von Pirmasens gegen die soziale Not gekämpft hatte, erstmals ein Pfälzer selig gesprochen.

Bischof Schlembachs Amtszeit als Diözesanbischof ging am 10. Februar 2007 zu Ende, drei Tage nach Vollendung seines 75. Geburtstags. Doch auch ohne Leitungsamt bleibt ein emeritierter Bischof weiterhin im bischöflichen und priesterlichen Dienst. Deshalb lässt sich der neue Lebensabschnitt Schlembachs, seitdem er das Bischofshaus mit einer kleinen Wohnung im Bistumshaus Sankt Ludwig getauscht hat, auch kaum als Ruhestand bezeichnen. Er nimmt nach wie vor viele seelsorgliche Dienste wahr, folgt gerne der Einladung zu Festgottesdiensten und Wallfahrten im Bistum oder vertritt die Bistumsleitung bei offiziellen Anlässen. So besuchte er erst Ende September mit einer städtischen und kirchlichen Delegation Kursk, die Partnerstadt Speyers in Russland, um der bald zwanzigjährigen Partnerschaft neue Impulse zu geben.

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