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Singende Botschafter des Friedens

Kinderchortag 2008 des Diözesanverbands der Pueri Cantores in Kitzingen

Kitzingen/Würzburg (POW) Musik aus vier Jahrhunderten, die Begegnung mit dem Chef eines Klosters, eine ganze Kirche voll singender Kinder und rauschender Orgelklänge, die quälende Ungewissheit, wie viele Pfeifen eine Orgel hat, hochsommerliche Temperaturen und die offizielle Ernennung zu Weihnachtsboten durch den Weihbischof – all dies und viel mehr an Spaß, Freude, Musik und Begegnung bot der diesjährige diözesane Kinderchortag in Kitzingen am 31. Mai. Knapp 500 Sängerinnen und Sänger im Alter von neun bis 16 Jahren kamen aus allen Regionen des Bistums Würzburg zum Chortreffen, das der Diözesanverband der internationalen Chorvereinigung „Pueri Cantores“ veranstaltete.

Regionalkantor Christian Stegmann und seine Kirchenmusik der Stadtpfarrkirche Sankt Johannes in Kitzingen waren die Gastgeber. Die gotische Kirche mit ihrer wundervollen Akustik und der großen Vleugels-Orgel boten den perfekten Rahmen für einen harmonischen Tag. Bereits kurz nach 9 Uhr waren die meisten Chöre angereist und probten unter Anleitung des Aschaffenburger Stiftskantors Andreas Unterguggenberger, Vorsitzender des Würzburger Diözesanverbands der Pueri Cantores, das musikalische Programm für die Eucharistiefeier.

Abt Michael Reepen von der Benediktinerabtei Münsterschwarzach zelebrierte den Eröffnungsgottesdienst. Mit seiner jugendlich-offenen Art gewann er seine singende Gemeinde stets aufs Neue für sich und ließ den Gottesdienst als eine erfrischende und lebendige Feier erlebbar werden. Sei es die Erkenntnis, dass der Abt „der Chef eines Klosters“ ist, der wie ein Bischof aussieht; sei es, dass Gott zwar alles sieht, „aber er verrät uns nicht – denn er liebt uns auch, wenn wir uns nicht ganz nach seinem Willen verhalten“: die Predigt Abt Reepens wusste die Kinder immer wieder zu fesseln und zu interessieren. Reepen sprach zugleich über die im Kloster täglich geübte Praxis des Psalmensingens und die Haltung, mit der man vor Gott trete, und die auch beim Singen entscheidend sei. Nach der Eucharistiefeier war man sich in Chorkreisen einig – Abt Reepen ist „ein toller Typ“.

Das musikalische Programm, das bereits seit einem knappen halben Jahr in den Pfarreien vorbereitet worden war, umfasste Werke, die von Komponisten wie Heinrich Schütz aus dem 16. Jahrhundert über Robert Williams aus dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichten, wobei die Kompositionen von Andreas Unterguggenberger sich wieder als hitverdächtige moderne Klassiker im Repertoire vieler Chöre etabliert haben dürften. Der musikalische Hausherr von Sankt Johannes, Christian Stegmann, wusste die Orgel effektvoll einzusetzen und begleitete die beiden Gottesdienste des Tages.

Nach dem Eröffnungsgottesdienst hatten er und sein aus engagierten Choreltern bestehendes Helferteam nicht nur ein Mittagessen in Großküchendimensionen organisiert, sondern auch eine spannende und lehrreiche Stadtrallye vorbereitet. Dabei konnten die teilnehmenden Chöre am Nachmittag bei sommerlichen Temperaturen miteinander wetteifern. Das abschließende Friedensgebet in der Stadtpfarrkirche feierte Weihbischof em. Helmut Bauer. Sichtbar erfreut zog er ins Gotteshaus ein und begrüßte die angereisten Kinder in „dieser Kirche, die besonders zum Singen einlädt“. Im Streit könne man nicht miteinander singen, rief er den Kindern zu. Er ermunterte sie, in ihrem Friedensdienst des Singens nicht nachzulassen. Und da bereits in der Heiligen Nacht die Engel den Frieden auf Erden singend verkündeten, bezeichnete er die Sängerinnen und Sänger als „Weihnachtsboten, die unseren Friedensbringer, den Heiland Jesus Christus, besingen“.

Im Anschluss an das Friedensgebet überreichte Weihbischof Bauer den Siegern der Stadtrallye ihren Süßigkeiten-Schatz. Das Ergebnis fiel denkbar knapp aus – lediglich die Frage, wie viele Pfeifen die Kitzinger Orgel umfasst, gab schließlich den Ausschlag. So konnte sich der Ochsenfurter Chor, der am genauesten geschätzt hatte, schließlich über den Titel des diesjährigen Diözesan-Champions freuen. Vorsitzender Unterguggenberger bezeichnete den Chortag als sehr gelungen und perfekt vorbereitet. „Abt Reepen ist gekonnt auf die Kinder eingegangen. Und ein glänzend aufgelegter Weihbischof hat es verstanden, die Kinder zu ermutigen, weiter das Lob Gottes zu singen und Botschafter des Friedens zu sein“, sagte Unterguggenberger zum Abschluss des Tages. Der nächste Chortag wird am 16. Mai 2009 in Miltenberg stattfinden.

Ernst Veit/bs (POW)

(2308/0695; E-Mail voraus)

Hinweis: Fotos abrufbar im Internet