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Spielraum der Caritas wird kleiner

Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbands diskutiert Jahresbericht und sozialpolitische Entwicklungen

Würzburg (POW) Die zunehmenden Belastungen der öffentlichen Hand und der Sozialversicherungssysteme, der Rückgang vieler Beiträge und das sinkende Kirchsteueraufkommen werden an der Caritas nicht ohne Folgen vorbeigehen. Das hat Caritasdirektor Martin Pfriem bei der Vorstellung des Jahresberichts 2008 auf der Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbandes am 17. Juli 2009 im Würzburger Caritashaus erklärt.

25,421 Millionen Euro und damit rund 220.000 Euro mehr als im Vorjahr betrug der Haushalt 2008 des Diözesanverbands. Für 2009 rechne er noch mit einem ähnlichen Volumen, sagte Pfriem. „Doch ab 2010 müssen wir angesichts sinkender Kirchensteuern einen deutlichen Rückgang der Zuschüsse einkalkulieren.“ Mit 8,64 Millionen Euro machten Kirchensteuern den größten Etatposten des Verbands aus. Um bis zu 20 Prozent könnten diese Gelder zurückgehen, erklärte Pfriem. Diese Situation verschärfe den Konkurrenzdruck nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Verbands. Die Schwierigkeiten, Sanierungen großer Einrichtungen zu finanzieren, würden zunehmen.

Die gesamte Bilanzsumme des Caritasverbands, zu der unter anderem auch über 20 Liegenschaften gehören – meist große Alten- und Pflegeheime –, betrug im Jahr 2008 über 98 Millionen Euro. Nicht eingeschlossen sind hierin die Haushalte und Lohnsumme von über 900 sozialen Einrichtungen mit mehr als 13.000 Hauptamtlichen, die sich dem Caritasverband in der Diözese Würzburg angeschlossen haben. Dem Vorstand, zu dem neben Domkapitular Dietrich Seidel und Caritasdirektor Pfriem auch die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm und als beratendes Mitglied Dr. Rudolf Fuchs, Vorstandssprecher der Sparkasse Mainfranken, gehören, sprach der Lohrer Anwalt Franz Engert sein höchstes Lob aus. Als Mitglied im Kontrollgremium Caritasrat habe er die Arbeit des Vorstands eng begleitet. Einstimmig folgten die Delegierten daher seinem Antrag nach Entlastung des Vorstands.

Der stellvertretende Caritasdirektor Norbert Heilmann und die Abteilungsleiter gaben einen kurzen Überblick über die Arbeitsschwerpunkte und Dienstleistungen des Verbands: die Revision, die diözesane Arbeitsgemeinschaft der etwa 160 Mitarbeitervertretungen, die Auslandshilfe, Liegenschaftsverwaltung, die Beratung zu Förderprogrammen, Qualitätsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, die wirtschaftliche, arbeitsrechtliche und fachliche Beratung von über 500 Kindertagesstätten und fast 90 Sozialstationen, Alten- und Pflegeheimen, einigen Behinderteneinrichtungen und Sozialberatungsstellen, die Jugendsozialarbeit, Kurenberatung, Fortbildungsprogramme, Migrations-, Aids-, Drogen- und Suchtberatung. „Die Lohnverhandlungen, die den Mitarbeitern in Diensten der Caritas im vergangenen Jahr noch Lohnsteigerungen beschert haben, hätte es nach der Wirtschaftskrise wohl nicht mehr gegeben“, sagte Personalreferentin Lioba Ziegele. Immer mehr Einrichtungen würden von der Substanz leben und müssten aufpassen, nicht in die Insolvenz zu rutschen.

Trotz knapper werdender Mittel investiere die Caritas weiter in die Zukunft, unterstrich Pfriem. Als Beispiel nannte er neue Projekte wie die Online-Beratung der Erziehungsberatungen, die Glücksspielsucht-Beratung, das Ehrenamtsportal www.ehrenamt-unterfranken.de mit über 200 eingetragenen Gruppen und das Programm „Future Steps“ der Zentralen Rückkehrberatung zur Beratung von Migranten und Flüchtlingen. Pfriem freute sich sehr, dass die Caritasstiftung als wohl größte der bundesdeutschen Caritasstiftungen rund 410.000 Euro an 36 Projekte ausschütten konnte. „Aber obwohl wir unser Geld konservativ angelegt haben, wird dieser Betrag im nächsten Jahr wohl niedriger ausfallen“, prognostizierte er.

Ausführliches zu den Aktivitäten, zum Beispiel alle Zahlen und Adressen zur Caritasarbeit in der Diözese Würzburg, stehen im neuen Jahresbericht 2008. Unter dem Titel „Soziale Manieren“ greift er auch die aktuelle Jahreskampagne der Caritas auf. Kostenlos zu bestellen ist er bei heuerl@caritas-wuerzburg.de, Telefon 0931/38666689. Online steht er unter www.caritas-wuerzburg.de.

(3109/0878; E-Mail voraus)

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