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Spirituelle Kompetenz nötig

Führungskräfte aus unterfränkischen Altenheimen und Sozialstationen der Caritas diskutierten monatlich über kirchliches Profil ihrer Einrichtungen

Würzburg/Kloster Oberzell (POW) Dass leitende Angestellte von Caritaseinrichtungen soviel Zeit investieren würden, um über Religion und das kirchliche Profil ihrer Einrichtungen zu reden, hatte ihm in anderen Verbänden keiner glauben wollen, sagte Dr. Georg Betz. Doch der Theologe und Soziologe Betz, Leiter der in Regensburg angesiedelten katholischen Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern, hatte nicht übertrieben. 40 Führungskräfte aus unterfränkischen Altenheimen und Sozialstationen der Caritas trafen sich seit Januar immer einen Mittwoch im Monat im Mutterhaus der Erlöserschwestern in Würzburg. Zum Konzept der Fortbildung gehörte es, dass aus jedem teilnehmenden Haus mehrere Leitungskräfte dabei waren. Zum Abschluss trafen sie sich in Kloster Oberzell.

Bibelstellen wurden analysiert, Hintergründe der Religion besprochen, das Selbstverständnis kirchlicher karitativer Einrichtungen und ihre christliche Wurzel erarbeitet und mit modernen Managementfragen verknüpft. Mit den Teilnehmern besprach Betz, wie sie Erkenntnisse aus der Bibel in ihre praktische Arbeit umsetzen können. Christliche Werte, Personalführung unter christlichen Vorzeichen, Praktizieren von kirchlichen Bräuchen und Festen oder Verbindungen zur Institution Kirche standen auf der Tagesordnung. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden wirtschaftlichen Drucks, wachsender Entchristlichung und des Verlusts des spezifischen Profils, wovon auch Caritaseinrichtungen nicht ausgenommen sind, wurde allen Teilnehmern die Bedeutung dieser Fortbildung schnell klar. Denn ohne dieses Wissen und das Bewusstsein um diese Zusammenhänge erkennt man einen wichtigen Baustein der Arbeit nicht. „Es braucht immer wieder die Arbeit an der Grundidee der Caritas“, sagte Betz. Die Fehlquote der Teilnehmer ging daher trotz der vielen Termine gegen null.

„Ich habe mich immer sehr auf die Fortbildung gefreut. In meiner ganzen Sozialarbeit habe ich noch nie soviel über Glaube und Gott erfahren wie hier“, stand auf einem Rückmeldezettel zu lesen. Die Autorin wäre daher auch bereit, diese Fortbildung außerhalb der Arbeitszeit zu besuchen. „Es sollte keine Führungskräfte in Caritaseinrichtungen geben ohne spirituelle Kompetenz“, lautete ein anderer Kommentar. „Man schaut jetzt nicht mehr so sehr auf das eigene Ich, sondern mehr auf die Gemeinschaft“, schrieb ein dritter. „Nach der Fortbildung können wir in unserem Haus jetzt viel besser miteinander sprechen“, bekräftigte ein vierter.

Nur kurze Schlaglichter der Rückmeldungen, die bei der Abschlussveranstaltung im Kloster Oberzell im Beisein von Domkapitular Dietrich Seidel, dem Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes, vorgelesen wurden. Bevor Seidel mit den Teilnehmern einen Abschlussgottesdienst feierte, gab Betz noch einmal Auskunft über das Spezielle des christlichen Profils. „Man kann es nicht per Knopfdruck anschalten, sondern muss es verinnerlichen. Man muss vor allem studieren, wie Kirche oder das Volk Gottes in der Schrift gedacht sind in der religiösen Ausrichtung des Miteinanders.“ Auf die Frage an Teilnehmer, wie bei ihnen das christliche Profil aussehe, antwortete Beate Reinhart, Pflegedienstleitung in einem Altenheim in Amorbach: „Kommen sie zu uns ins Haus und sehen sie selbst, wie es ist. Wir haben Christus in unserer Einrichtung.“

Aufgrund der großen Nachfrage bot Betz an, in Zukunft einmal pro Vierteljahr ähnliche Veranstaltungen in der Diözese Würzburg durchzuführen. Informationen bei der Caritas unter Telefon 0931/38666653.

(4906/1763)