Würzburg (POW) Gemeinsam rufen Muslime, Juden und Christen in Würzburg zum Frieden im Nahen Osten auf. „Stoppt die Kriege im Nahen Osten!“ lautet ihr gemeinsamer Appell an die Bundesregierung. Gleichzeitig laden die Religionen zum Schweigekreis am Donnerstag, 27. Juli, um 14 Uhr am Domvorplatz in Würzburg ein.
„Wir sind zutiefst betroffen und traurig über die Kriege im Nahen Osten und die Leiden der Menschen, die dort leben. An jedem weiteren Tag werden mehr Menschen – Muslime, Christen, Juden – verletzt, getötet oder vertrieben. Die Angst, das Leid, die Trauer, die Ohnmacht und die Wut, die sich hier aufstauen, führen zu Radikalisierungen und blinder Gewalt auf allen Seiten. Frieden im Sinne eines gleichberechtigten, vorurteilsfreien Zusammenlebens rückt in immer weitere Ferne“, heißt es in dem Appell.
Die Religionsvertreter machen deutlich, dass sie die diplomatischen Bemühungen der Bundesregierung um ein Ende der Kriegshandlungen anerkennen. Sie bestärken die deutsche Regierung in ihrem Bemühen, sich weiterhin mit allen diplomatischen und politischen Mitteln dafür einzusetzen, dass im Gazastreifen, in Israel und im Libanon endlich die Waffen schweigen und das unnötige Blutvergießen der Zivilbevölkerung gestoppt werden kann. Weiter solle die Regierung in der Europäischen Union (EU) und den Vereinten Nationen (UN) für Waffenstillstands- und Friedensgespräche auf der Basis von Völkerrecht und Menschenrechten eintreten und dafür Sorge tragen, dass nicht andere Mächte und Staaten den Konflikt in der Region durch Aufrüstung und Waffengeschäfte verschärfen. „Dies fordern wir unabhängig davon, welche Seite am meisten Schuld und Verantwortung an der gegenwärtigen Situation trägt.“
Zu den Unterzeichnern des Appells gehören die Arbeitsgemeinschaft für christlich-islamische Begegnung und Zusammenarbeit in Würzburg e.V. (ACIB), die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Würzburg (AcK), das Evangelisch-Lutherische Dekanat Würzburg, die Gemeinschaft Sant’Egidio Würzburg, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken, das Internationale Islamische Forum, die Israelitische Kultusgemeinde Unterfranken, das Römisch-Katholische Stadtdekanat Würzburg und das Würzburger Friedensbündnis mit den darin vertretenen Organisationen. Der Aufruf setzt die positiven Erfahrungen der gemeinsamen Demonstration der Religionen, „Würzburg bunt statt braun – Religionen für die Menschenwürde“, vom 19. März 2005 fort.
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