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Strukturen brauchen Spiritualität

Diözesanrat beschließt neue Satzung zur Pfarrgemeinderatswahl – Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand: Neuabstimmung der Aufgaben zwischen Pfarreien und Diözese nötig – Diözesanratsvorsitzender mahnt Lebensschutz und katholische Soziallehre an

Würzburg (POW) In den Pfarreiengemeinschaften des Bistums Würzburg kann in Zukunft ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat gewählt werden. Wenn die Pfarreien das nicht mehrheitlich wünschen, können sie wie bisher für jede Pfarrei einen eigenen Pfarrgemeinderat wählen. Beide Möglichkeiten stehen in Zukunft gleichberechtigt nebeneinander. Das hat die Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg am Samstag, 25. Oktober, beschlossen. Das Votum wird Bischof Dr. Friedhelm Hofmann vorgelegt.

Der Bischof betonte in seinem Grußwort von der Weltbischofssynode in Rom (siehe gesonderter Bericht), dass Gottes Wort die Richtschnur allen kirchlichen Handelns sein müsse. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sagte vor den Diözesanratsmitgliedern im Sankt Burkardushaus, dass es vor jeder Veränderung von Strukturen um eine Vertiefung der Spiritualität gehe, die all dem zugrunde liegt. Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner regte in seinem Bericht zur Lage an, die Finanzkrise als Chance zu sehen, mit Nachdruck für die Prinzipien der katholischen Soziallehre einzutreten. „Wenn sie wieder in unserer Gesellschaft verwurzelt sind, dann werden wir auch wieder von Sozialer Marktwirtschaft reden können.“

Hillenbrand regte in seiner Rede an, die aktuelle Zäsur in der Seelsorgsgeschichte als Bemühen wahrzunehmen, die kirchliche Präsenz dort zu stärken, wo Menschen an oft unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsorten in einem immer vielschichtigeren Beziehungsgeflecht lebten. „Ich sehe in der derzeitigen Situation nicht einfach nur eine Reduzierung von Aktivitäten, sondern auch die Chance, wieder zu einer realistischen Verhältnisbestimmung zwischen dem Bistum und der Gemeinde vor Ort zu kommen.“ Es sei eine pastoral ehrenwerte, aber konzilstheologisch nicht gedeckte Meinung, in einer Pfarrei alles anzubieten und erfüllen zu müssen, was eigentlich der theologischen Fülle der Ortskirche, sprich des Bistums entspreche. Der Generalvikar warnte davor, sich in der aktuellen Umbruchssituation auf die Risiken und Probleme zu fixieren. „Wir wissen zwar im einzelnen nicht, was auf uns zukommt, aber wir haben die Gewissheit, wer uns begleitet: Jesus Christus.“

Diözesanratsvorsitzender Büttner griff in seinem Bericht den Suizid einer 79-jährigen Würzburgerin im Juli auf, der durch das Auftreten des Hamburger Ex-Justizsenators Roger Kusch die Diskussion über aktive Sterbehilfe neu entfachte. Für Katholiken sei der Fall Ansporn, sich für die Unantastbarkeit des Lebens in allen seinen Phasen einzusetzen und es zugleich als persönlichen Auftrag zu erkennen, verzweifelten Menschen beizustehen. Vehement sprach sich Büttner gegen eine Liberalisierung der Ladensöffnungszeiten aus, den die FDP bei den Koalitionsverhandlungen mit der CSU forcierte. Sollte der Verkauf auch an Sonntagen zum Normalfall werden, würde am Ende nur noch der Kommerz das Leben in Bayern bestimmen. „Wohin Gier im Geschäftsleben führt, haben die Menschen in den letzten Wochen zur Genüge erlebt“, sagte Büttner. Als Nachfolgerin für Verena Künzl, deren Mitgliedschaft im Diözesan-Pastoralrat mit ihrem Ausscheiden aus dem BDKJ-Diözesanvorstand endete, wählte der Diözesanrat BDKJ-Diözesanvorsitzende Kristina Bopp.

Im Studienteil stellte der Sachausschuss III des Diözesanrats seine Stellungnahme zum Diakonischen Engagement in Pfarreiengemeinschaften vor. Kirche müsse vor Ort präsent sein und bleiben und Seelsorge eine Ausrichtung auf die Sorgen und Nöte der Menschen haben. „Eine Gründung der Pfarreiengemeinschaft darf also nicht eine Zunahme der Anonymität auf Grund der ‚Zentralisierung’ bedeuten“, heißt es in der von Sachausschussvorsitzendem Michael Nowak vorgetragenen Stellungnahme.

Felix Behl berichtete über die Fortschritte der Arbeitsgemeinschaft Klimaschutz. In den Dekanaten Haßfurt und Ebern ist derzeit als Pilotprojekt eine umfassende Energieberatung für gut 200 kirchliche Gebäude in Planung. Die Frühjahrsvollversammlung 2009 wird sich als Schwerpunkt dem Klimaschutz widmen. Dann wird die Tagung auch wieder regulär von Freitagabend bis Samstagnachmittag dauern. Vorgestellt wurde die Arbeitshilfe „Aktiv gegen Kinderarmut – Wir machen mit!“. Die vom Arbeitskreis

 

Kinderarmut verfasste Broschüre gibt Informationen über die Auswirkungen von Armut auf Kinder, listet Handlungsfelder für Pfarrgemeinden auf und nennt Ansprechpartner, die bei der konkreten Umsetzung von Aktionen mit Tipps zur Seite stehen können. Erhältlich ist die Broschüre beim Diözesanrat, Telefon 0931/38665500.

Wie Domkapitular Monsignore Hans Herderich bekannt gab, wird aus Anlass des 20. Jahrestags des Falls der Mauer in der Kiliani-Wallfahrtswoche 2009 der Tag der Räte und Politiker vom Montag auf den Samstag verlegt. Es werden hierzu auch Vertreter aus den ehemals Würzburger Dekanaten in Thüringen eingeladen.

(4408/1292; E-Mail voraus)

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