Würzburg (POW) Mariannhillerpater Ignatius Heer feiert am Sonntag, 11. Juli, in seiner Heimatpfarrkirche Sankt Adalbero in Würzburg um 10 Uhr sein 50. Priesterjubiläum. Seit 49 Jahren ist der Missionar in Südafrika tätig ist. Als der gebürtige Lichtenfelser am 29. Juni 1960 von Weihbischof Alfons Kempf in Würzburg zum Priester geweiht wurde, war in ihm schon lange ein Entschluss gereift. Ausgebildet im Mariannhiller Piusseminar, wo er Philosophie und Theologie studierte, wollte er in die Mission nach Afrika. Im April 1961 bestieg der damals 28-Jährige in Venedig das Schiff, das ihn an der Küste vor Durban in Südafrika absetzte. Bei seinem ersten Einsatz als Kaplan in Umzinto in der Provinz Natal galt es zunächst, sprachliche Barrieren zu überwinden. Neben dem Englischen lernte er die afrikanische Stammessprache Zulu. Danach standen der Aufbau einer völlig neuen Pfarrei, die Tätigkeit im Saint-Francis-College in der Missionszentrale Mariannhill, die Arbeit als Gemeindeseelsorger und Priester an. Wenn es ihm möglich war, feierte er auch in kleineren Außenstationen Gottesdienste. In besonders guter Erinnerung ist ihm die Zeit als Dompfarrer in Umtata, einer Stadt in der damals halbwegs freien und unabhängigen Transkei, einem Homeland für Farbige in Zeiten der Apartheid. Wichtig war es Heer immer, Menschen verschiedener Rassen und Herkunft zusammenzubringen, was ihm nach eigenen Angaben in der Jugend- und Sozialarbeit, in Bibelkreisen und Gottesdiensten gut gelang. Nicht alles sei besser geworden nach dem Ende des Apartheidregimes, gibt Pater Heer zu Bedenken. Das Zusammengehörigkeitsgefühl war damals besser als heute. Es gab weniger Kriminalität und Gewalt. Politische Veränderungen alleine können seiner Meinung nach jedenfalls nicht den erwünschten Wandel bringen. „Wirkliche Freiheit kommt von innen“, philosophiert der 78-Jährige. Und dieser Prozess sei in Südafrika noch lange nicht beendet.
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