Mbinga/Würzburg (POW) Tanzende Frauen breiten bunte Kleider auf den Straßen aus, Kinder in Scharen stehen singend am Wegesrand, Ordensfrauen mit Trillerpfeifen jubilieren und ein Bischof strahlt übers ganze Gesicht: Mit großer Begeisterung haben die Menschen in Würzburgs Partnerbistum Mbinga im Südwesten Tansanias Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Dienstag, 24. Juli, empfangen. Mbingas Bischof Dr. Emmanuel Mapunda umarmte seinen Würzburger Kollegen voller Freude vor der dortigen Kilianskathedrale. Erstmals besucht Bischof Hofmann Mbinga und wird dort in den kommenden Tagen unter anderen die Priesterweihe spenden, firmen und ein Gotteshaus einweihen.
Die Empfänge für Bischof Hofmann steigerten sich bei der Fahrt von Songea ins Partnerbistum Mbinga von Kilometer zu Kilometer. Bereits am Flughafen in Songea hießen ihn der dortige Erzbischof Norbert Mtega, Mbingas Generalvikar Jacob Kinunda und Bischofssekretär Kevin Haule sowie die Jugendblaskapelle aus dem Knabenseminar Likonde, Ordensschwestern und tanzende Kinder willkommen. Mit Deutschlandfahne am Jeep ging es dann weiter über staubige Pisten ins Knabeninternat mit Schule in Likonde. „Bischof Friedhelm Hofmann – willkommen in Mbinga“, prangte auf Spruchbändern über den Straßen. Mit gelb-grünem Blumenkranz um den Hals und hunderte Hände schüttelnd, zog der Bischof vorbei an tanzenden und musizierenden Jugendlichen ins Internat. Dort schrieb er ins Gästebuch: „Es ist eine sehr große Freude für mich, Likonde zu besuchen. Gott beschütze euch alle.“
Unter Glockengeläude zog die Empfangsprozession dann in die Kirche des Seminars, wo „Großer Gott“ in Kisuaheli erklang. In der tansanischen Landessprache sagte Bischof Hofmann: „Der Herr sei mit Euch!“ Den jubelnden Jugendlichen erteilte er den Segen und besprengte sie mit Weihwasser. „Das ist ein überwältigender Empfang“, dankte er Internatsdirektor John Ndimbo. Der derzeit in Likonde lehrende Schweinfurter Pädagoge Michael Lamm ergänzte: „So ein großes Fest habe ich in Likonde noch nie erlebt.“ Nachmittags boten die Seminaristen ein buntes Unterhaltungsprogramm für die Gäste aus Würzburg, ehe Bischof Hofmann die Grüße und Geschenke aus dem Partnerbistum Würzburg überbrachte.
Im brechend vollen Schulsaal verkündete er, dass die 25.500 Euro von der Feier seines 65. Geburtstags in den Kauf einen neuen Kleinbusses für das Internat fließen. Weiter nannte er die über 15.000 Euro aus der Kollekte der Kiliani-Wallfahrtswoche 2007 für Likonde und die finanzielle Unterstützung durch Weihbischof Helmut Bauer. Dieser hatte zum Goldenen Priesterjubiläum auf Geschenke verzichtet und um Spenden für Likonde gebeten. Mit Hilfe Würzburgs soll auch das Dach des Seminars erneuert werden. Bischof Hofmann erhielt im Gegenzug ein buntes afrikanisches Hemd sowie zahlreiche Gaben des Landes. „Ihr habt einen lebendigen fröhlichen Glauben, den wir in Deutschland brauchen können“, sagte er und rief in Kisuaheli den Schülern zu: „Gott segne Afrika!“
Über rot-brauner afrikanischer Erde fuhr der Konvoi mit Bischof Hofmann weiter nach Mbinga: Jubelnde Menschen – vor allem Kinder – standen überall am Wegesrand. Je näher der Bischofsjeep Mbinga kam, desto größer wurde die Zahl der begeisterten Tansanier: Moped- und Motorradfahrer führten den Zug an, dahinter Ordensfrauen mit geschmückten Fahrrädern, jubilierende Frauen und viele, viele Kinder. Die letzte Etappe stand Bischof Hofmann im Jeep und winkte den Gläubigen strahlend zu. Am Kiliansdom in Mbinga hieß ihn schließlich Partnerbischof Mapunda mit einer innigen Umarmung willkommen und führte den Bischof in das Gotteshaus. „Ich bin überwältigt von der Lebensfreude der Menschen in Tansania“, sagte ein sichtlich begeisterter Bischof Hofmann.
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