Würzburg (POW) Am 15. Mai 1970 wurden die ersten beiden Lehrbriefe an 714 Personen verschickt. Bis heute haben mehr als 30.000 Frauen und Männer den Grundkurs von „Theologie im Fernkurs“ bei der Katholischen Akademie Domschule Würzburg belegt, alle Kurse inbegriffen gab es seit 1970 über 52.000 Kurseinschreibungen. Mit einem Festprogramm am Samstag, 24. April, und Sonntag, 25. April, wird das 40. Jubiläum der von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufenen Einrichtung gefeiert. „Die gleichbleibend hohen Teilnehmerzahlen zeigen, dass das Motto des Fernkurses ‚Mehr vom Glauben wissen‘ nach wie vor attraktiv ist“, sagt Dr. Thomas Franz, Leiter von „Theologie im Fernkurs“. Der Würzburger Fernkurs sei nach 40 Jahren aus der theologischen Bildungslandschaft Deutschlands nicht mehr wegzudenken.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, feiert am 25. April um 10 Uhr einen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom und hält um 12 Uhr im Sankt Burkardus-Haus einen Festvortrag. Ein Empfang im Domkreuzgang schließt sich an. Am 24. April gibt es um 16 Uhr zum Auftakt des Jubiläums eine Begegnung mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Museum am Dom. Um 17.30 Uhr feiert der Bischof in der Neumünsterkirche eine Pontifikalvesper. Der Tag klingt um 20 Uhr mit einem „Heiter-festlichen Abend“ im Kardinal-Döpfner-Saal des Sankt Burkardus-Hauses aus.
„Theologie im Fernkurs“ ist ohne das Zweite Vatikanische Konzil nicht denkbar. Im Dekret über das „Apostolat der Laien“ ist zu lesen: „Außer der geistlichen Bildung ist eine gründliche theoretische Unterweisung erforderlich, und zwar eine theologische, ethische, philosophische, immer entsprechend der Verschiedenheit des Alters, der Stellung und Begabung.“ An der Domschule, der Akademie des Bistums Würzburg, gab es derartige theologische Kurse für Laien bereits seit 1964. Abendkurse über die Dauer von zwei Jahren behandelten die theologischen Disziplinen in Vorlesungen sowie anschließenden Diskussionen. Die Skripten hierzu wurden an die Teilnehmer nachgeliefert.
Aufgrund der guten Erfahrungen mit diesem Kurssystem an der Würzburger Domschule und nach einer mehrjährigen Planungsphase gab die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 1969 offiziell der Domschule Würzburg den Auftrag, theologische Fernkurse für Laien in Deutschland einzurichten. 1970 startete der Grundkurs, zwei Jahre später lagen alle 24 Lehrbriefe des Grundkurses vor, dem sich ein Aufbaukurs mit ebenfalls 24 Lehrbriefen anschloss. Über die Jahre kamen der Religionspädagogisch-katechetische Kurs, der zur Erteilung von katholischem Religionsunterricht befähigt, und der Pastoraltheologische Kurs hinzu, der für den ehren-, neben- und hauptamtlichen Dienst in der Gemeinde qualifiziert. Der Gesamtstudiengang mit allen vier Kursstufen kann zum Dienst als Gemeindeassistent führen. Die theologische Ausbildung der Ständigen Diakone läuft in den meisten Diözesen über „Theologie im Fernkurs“.
Zielgruppe von „Theologie im Fernkurs“ sind religiös-theologisch Interessierte aus allen deutschen Bistümern. Im Fernkursjahr 2009 haben sich 1016 Personen eingeschrieben. Von ihnen absolvieren 622 den Grundkurs, 255 den Aufbaukurs. 56 Personen bilden sich im Religionspädagogisch-katechetischen Kurs, 58 im Pastoraltheologischen Kurs weiter. 25 staatliche Lehrkräfte absolvieren ein Fernstudium „Katholische Religionslehre“ in Bayern, das zur Erteilung der Missio canonica befähigt.
Bei der Revision der verschiedenen Kursprogramme im Lauf der Zeit wurde die Struktur von 24 Lehrbriefen und Präsenzveranstaltungen beibehalten. Seit den Anfängen begleitet ein wissenschaftlicher Beirat aus Hochschullehrern verschiedener theologischer Disziplinen aus ganz Deutschland sowie einem Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz die theologisch-inhaltliche Arbeit von „Theologie im Fernkurs“.
2009 wurde der „Verein der Freunde und Förderer von Theologie im Fernkurs bei der Katholischen Akademie Domschule“ gegründet, dessen Ziel es ist, die Verbindung zwischen Theologie im Fernkurs und den aktiven und ehemaligen Kursteilnehmern strukturell zu vernetzen und auszubauen.
(1610/0526; E-Mail voraus)
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