Würzburg (POW) Eine „tiefere Zusammenarbeit zwischen polnischen, rumänischen und deutschen Brüdern in Deutschland“ streben die Franziskaner-Minoriten an. Das gab der Provinzialminister der deutschen Provinz Sankt Elisabeth, Leo Beck, nach einer Konferenz mit den Verantwortlichen der in Deutschland tätigen Ordensprovinzen der Franziskaner-Minoriten in Würzburg bekannt. An dem Treffen nahmen auch die beiden Generalassistenten für Zentral- und Osteuropa, Miljenko Hontić und Jacek Ciupiński, teil. Die anderen Provinzen, die in Deutschland Niederlassungen haben, waren mit ihren Provinzialministern vertreten: Jarosław Zachariasz (Krakau), Adam Kalinowski (Danzig), Mirosław Bartos (Warschau) und Emilian Cătălin (Rumänien). Von deutscher Seite waren außerdem der Provinzökonom Lukas Schwartz und der Provinzsekretär Josef Bodensteiner beteiligt.
Das Treffen zeigte nach den Worten Becks, dass eine Zusammenarbeit nicht nur brüderliche, sondern auch finanzielle Aspekte hat. Innerhalb des nächsten Jahres sollen in der Finanzverwaltung einige strukturelle Änderungen vorgenommen werden. Mit der Vereinigung Katholischer Orden (VKO) zur Förderung internationaler Solidarität e.V. gebe es eine erfahrene Institution, die dabei unterstützend in Anspruch genommen werden könne. Ein weiteres finanzielles Thema war die Beteiligung der verschiedenen Provinzen an den Ausbildungskosten am Junioratsstandort Würzburg. Beck betonte, dass die Einladung an andere Provinzen bestehen bleibe, Junioren zum Theologie-Studium nach Deutschland zu schicken, auch wenn diese Möglichkeit derzeit aufgrund eigener Nachwuchssorgen nicht von allen Provinzen in vollem Umfang in Anspruch genommen werden könne. Im Bereich der Ausbildung einigte man sich darüber hinaus auf zukünftig gemeinsame Vorgehensweisen, was Studienabschluss und Weihetermine betrifft; im Bereich der Weiterbildung sollen jährliche Kurse und Treffen für alle Franziskaner-Minoriten in Deutschland angeboten werden. Außerdem wurde die mögliche Übernahme deutscher Konvente durch andere Provinzen angesprochen.
Seit Ende der 1970er Jahre haben sich etliche Brüder der polnischen Minoriten-Provinzen mit dem Theologie-Studium auf den pastoralen Einsatz in Deutschland vorbereitet. Heute gibt es in der Verantwortung der drei polnischen Provinzen 14 Niederlassungen in der Bundesrepublik. Die rumänische Provinz, aus der in den 1990er Jahren zeitweise einige Brüder in Deutschland studierten, hat seit September 2008 in Oberbayern eine erste eigene Niederlassung. Zur deutschen Provinz der Franziskaner-Minoriten zählen mit ihren 52 Mitgliedern sechs Konvente. Die Beschlüsse der Konferenz werden als Empfehlungen zur Beschlussfassung in die Leitungen der einzelnen Provinzen gebracht.
(3009/0846; E-Mail voraus)