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Über 23 Jahre an der Spitze der Abtei

Dr. Fidelis Ruppert, langjähriger Abt von Münsterschwarzach, wird 70 Jahre alt

Münsterschwarzach (POW) Benediktinerpater Dr. Fidelis Ruppert, von 1982 bis 2006 Abt der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, wird am Donnerstag, 3. April, 70 Jahre alt.

Fidelis Ruppert wurde am 3. April 1938 in Plankstadt bei Heidelberg geboren. Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg 1944 in Ungarn. Die Mutter musste fortan ihre vier Söhne alleine aufziehen. Die ursprünglich geplante höhere Schulbildung entfiel deshalb zunächst für Gerhard Ruppert, wie Pater Fidelis ursprünglich hießt. Nach Abschluss der Volksschule begann er 1952 die Ausbildung zum technischen Zeichner, entschied sich aber ein Jahr später für die Spätberufenenschule in Sasbach, um Priester zu werden. Nach dem Abitur 1959 trat Ruppert in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach ein. 1960 legte er dort die zeitliche und 1963 die ewige Profess ab. Nach seinen philosophisch-theologischen Studien in Sankt Ottilien und Würzburg empfing er 1964 die Priesterweihe. Danach sandte ihn die Abtei für zwei Jahre an die Internationale Ordenshochschule Sant´ Anselmo in Rom. In der Ewigen Stadt und von 1966 bis 1971 in Würzburg setzte er seine Studien fort. Sein besonderes Interesse galt der Erforschung des alten Mönchtums. In diesem Fach promovierte er bei Professor Alfons Auer zum Doktor der Theologie.

Nach seinen Studien wirkte Ruppert zunächst als Präfekt in der Erziehung der Jugend im Internat Sankt Maurus. Danach leitete er zahlreiche Exerzitien-, Meditations- und Jugendkurse. 1979 wurde Ruppert zum Prior von Münsterschwarzach ernannt und war fast vier Jahre treuer und zuverlässiger Stellvertreter von Abt Bonifaz Vogel. Nach dessen Resignation wählte die Klostergemeinschaft am 5. November 1982 Fidelis Ruppert zum 69. Abt von Münsterschwarzach. Sein Wahlspruch lautete: „Ihr seid alle Brüder“. Bischof Dr. Paul-Werner Scheele weihte Ruppert am 23. November 1982 zum Abt. Durch die Studien der alten Mönchstraditionen angeregt, entwickelte Abt Fidelis neue Formen des Zusammenlebens in einer klösterlichen Gemeinschaft. Die große Brüderschar wurde in Gruppen unterteilt, Dialoge unter den Mönchen gefördert und ein vertrauensvolles Miteinander aufgebaut.

Neben der Sorge um den inneren Zusammenhalt setzte der Abt in seiner über 23-jährigen Wirkungszeit auch viele sichtbare Zeichen beim äußeren Aus- und Aufbau von Münsterschwarzach – beispielsweise bei der Errichtung des Recollectio-Hauses, in dem Priester und Ordensleute für drei Monate durchschnaufen und Kraft und Perspektiven für ihren weiteren Lebensweg finden können, oder bei der Renovierung der Abteikirche. Das Egbert-Gymnasium, das Seminar Sankt Maurus und das Lehrlingsheim Sankt Plazidus unterstützte er großzügig. Auch wurden die Klosterbetriebe ausgebaut. Weiter wurde in der Münsterschwarzacher Niederlassung Schuyler/USA ein Exerzitien- und Bildungshaus errichtet. Die besondere Sorge des Abtes galt den Missionaren und der Kirche in den Missionsländern, die er immer wieder besuchte. Im Herbst 2005 hatte sich Abt Fidelis als Berater der dreiwöchigen Weltbischofssynode in Rom engagiert.

Am 24. April 2006 legte Ruppert sein Amt als Abt nieder. Danach verbrachte er einige Monate in Afrika. Seither wirkt er als Seelsorger in der Abtei mit, hält Exerzitien und Meditationskurse und studiert vor allem wieder verstärkt die alte Mönchstradition, um sie für heute fruchtbar zu machen. Seine Hobbys sind Lesen und Studieren.

(1208/0395)