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Überschaubare Lebensräume, stabiles Umfeld, hoher Freizeitwert

Landeskomitee der Katholiken fordert: Stärken des ländlichen Raumes erhalten - Politik, Kirche und Gesellschaft sollen Probleme auf dem Land gemeinsam meistern

Würzburg. Die Stärken des ländlichen Raumes mit überschaubaren Lebensräumen, einem stabilen sozialen Umfeld, qualifizierten Arbeitsplätzen und einem hohen Freizeit- und Erholungswert müssen erhalten bleiben. Dies stellten die Delegierten der Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern in einer am Samstag, 14. November, in Würzburg verabschiedeten Erklärung fest. Sie forderten die Verantwortlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft auf, Probleme wie mangelnde Infrastruktur, hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Einkommen oder Abwanderung gemeinsam anzugehen und zu meistern.

Die Dörfer in Bayern zeichneten sich dadurch aus, dass Menschen im täglichen Miteinander Gemeinschaft erfahren könnten. Diese Gemeinschaft sei vom Einsatz aller mit ihren je eigenen Talenten und der Integration von Zugezogenen und Fremden geprägt. „Ein besonderes Markenzeichen der Gemeinschaft sollte die Wertschätzung der Familien sein“, heißt es in der Erklärung. Dies gelinge besser, wenn die Generationen sich als Bereicherung erlebten. Die demografische Entwicklung werde die Dörfer in Bayern in den nächsten Jahrzehnten gravierend verändern. Auch wenn der Rückgang an Gläubigen und der Wertewandel in der Gesellschaft neue Wege in der Pastoral erforderten, müsse „die Kirche im Dorf gelassen“ werden. Die Kirche dürfe sich mit ihrem pastoralen Angebot nicht aus den Dörfern zurückziehen.

„Die Land- und Forstwirtschaft hat auch künftig eine wichtige Funktion“, stellten die Vertreter aus Diözesanräten, katholischen Verbänden und kirchlichen Initiativen fest. Eine multifunktionale Landbewirtschaftung gewinne für die Ernährungssicherung, für Landschaftspflege, Naturschutz und dezentrale Energiegewinnung zunehmend an Bedeutung. Der Klimawandel werde das gesamte Leben verändern, heißt es in der Erklärung. Die absehbare Erschöpfung fossiler Energiequellen verlange nach einem funktionierenden Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Gut ausgebaute Telekommunikationsstrukturen könnten darüber hinaus unnötige Verkehrströme vermeiden. Gleichzeitig müssten Arbeitsplätze und innovative Arbeitsformen auf dem Land geschaffen werden.

Die Bildungskonzepte für ländliche Räume sollten sich nach Ansicht des Landeskomitees am Grundsatz „Kurze Beine, kurze Wege“ orientieren, damit Kinder vor Ort lernen könnten. Dieses Ziel gelte prinzipiell auch für Einrichtungen und Angebote der beruflichen Aus- und Weiterbildung, der verbandlichen und offenen Jugendarbeit sowie der Erwachsenenbildung. Zudem müssten verstärkt Hochschul- und Forschungseinrichtungen auf dem Land angesiedelt werden. Da die Globalisierung alle Lebensbereiche erfasse und in der Tendenz regionale und lokale Besonderheiten nivelliere, müssten regionale Kultur und Wirtschaft gestärkt und der ländliche Raum so als Heimat für die Menschen gestaltet werden. (ua)